Es gibt Teile im Auto, bei denen fast jeder Lenker mitreden kann: Das Autoradio, die Reifen, das Motoröl gehören sicher dazu -und neuerdings auch das Navigationsgerät. Und dann sind Teile verbaut, über die kaum jemand Bescheid weiß: Doch ohne sie würde das Auto nicht funktionieren. In diesen Bereich fällt die Lambdasonde: Sie liefert der Motorsteuerung die Information, ob das Luft-Kraftstoff-Gemisch gerade zu fett oder zu mager ist.

Möglichst nahe am Motor montiert

Die ersten Lambdasonden wurden von NTK im Jahr 1982 auf den Markt gebracht: Damals gab es nur ein Kabel für das Sondensignal und um auf die erforderliche Betriebstemperatur zu kommen, reichte die Hitze der Abgase. Damit war klar, dass die Sonde möglichst nahe am Motor montiert werden musste. Später hatte die Lambdasonde wenigstens eine eigene Masseleitung. In der Folge war ein zweites Kabel erforderlich, um Signalstörungen zu vermeiden, die durch das größere Maß an Elektronik in den Fahrzeugen auftraten.

Die Techniker kamen schließlich auf die Idee, die Lambdasonden mit einem eigenen Heizer auszustatten, und zwar aus mehreren Gründen: Einerseits hatten die Ingenieure dadurch mehr Spielraum bei der Platzierung der Sonde, denn schließlich benötigte man die Abwärme des Motors ja nicht mehr. Andererseits verkürzte sich dieZeit, bis die Lambdasonde betriebsbereit war (im Fachjargon "Light-off-Time" genannt). Die Sonden hatten nun 3 oder 4 Kabel; ab 1989 wurden auch isolierte Typen angeboten.

Im Lauf der Jahreänderte sich nicht nur der Aufbau der Sonde: Die Ansprechzeit wurde schneller, die Ausfallsicherheit weiter verbessert. Eines der wesentlichsten Entwicklungsziele für die Techniker waren eine höhere Temperaturbeständigkeit und eine geringere Wärmeableitung. Ermöglicht wurde dies durch die keramischen Ausgangsmaterialien, die immer reiner wurden, und durch ein verbessertes Design der Sensoren.

Binnen 8 Sekunden einsatzbereit

Die Lambdasonden von NTK wurden in der Folge auch mit einem dreilagigen keramischen Dichtsystem aufgebaut, um eine "Vergiftung" der Referenzluft durch die Wasser-,Ölund Kraftstoffdämpfe (und damit einen Ausfall der Sonde) zu verhindern.

Roland Gerber, für Zentraleuropa zuständiger Manager von NGK und NTK, über den Fortschritt der Entwicklungen: "Wie toll unsere Ingenieure arbeiten, zeigt ein Beispiel: Das aktuelle Top-Modell von NTK, die OZAS-S2, ist bereits 8 Sekunden nach dem Starten des Motors einsatzbereit." Verantwortlich dafür ist nichtnur ein besonders effektiv arbeitender keramischer Heizer aus Aluminiumoxid, sondern auch ein keramisches Sondenelement, das dünnwandiger und kleiner ist als bei den Vorgängermodellen.

Immer strengere Abgasvorschriften

Ein Ende der Entwicklungen bei der Lambdasonde sei aber noch lange nicht in Sicht, glaubt Gerber. Verantwortlich dafür seien nicht zuletzt die immer strenger werdenden Abgasvorschriften in Europa, den USA, Japan und China, denen sich in der Folge natürlich auch andere Staaten anschließen würden.

Um diese strengen Regelungen zu erreichen, müssen die Techniker immer weiter tüfteln.