Auch wenn das Closing zur Fusion von Wessels +Müller mit Trost nahe ist, Hans Lorenz geht es unbeirrt davon um Kunden, Mitarbeiter und Konkurrenten. "Wir geben den Kunden, was sie wollen und hören auf unsere Mitarbeiter im Außen-und Innendienst, um erfolgreich auf diverse Initiativen unserer Konkurrenten zu reagieren." Logistik und Verfügbarkeit beflügeln Trosts Kerngeschäft im Versorgungsfluss, wo nicht allein der Preis entscheidend sein muss. In Logik und Konsequenz daraus, lädt der leutselige Bayer gern seine Leute zu Schulungen ein, um einerseits Ideenreichtum aus einem Markt zu schöpfen, der oft rapiden Veränderungen unterworfen ist, und andererseits die Komplexität von Produkt und Serviceanspruch in die richtigen Kundenbahnen lenken zu können.

Menschenbezogen

"Jedenfalls wünschen sich die Kunden von Trost die Beibehaltung des jetzigen Geschäftsmodells, und das ist in Wirklichkeit ein Geschäftsmodellmix, der sich ohnehin ständig verändert", fügt Lorenz hinzu.

Die Kundenstruktur von Trost setzt sich traditionell aus freien Werkstattbetrieben zusammen, jedoch kann Lorenz immer mehr strategische Händler für seine Dienste gewinnen, was einen Teil seiner Wachstumsstrategie begründet: "Die Produktgruppen werden immer beratungsintensiver und da können wir unsere Vorteile gegenüber reinen Verschleißteile-Versorgern ausspielen!" Getriebespülanlagen, derzeit fest in Händen von Markenbetrieben, das Reifendruckkontrollsystem (RDKS) etc. bilden mithilfe der Trost-Organisation zunehmend ein Bollwerk gegen das Pfuscherhandwerk, kommt es im Kundengespräch recht authentisch über die Lippen seiner Kundenbetreuer.

Vertrauensoffen

Menschen machen Märkte und der richtige Führungsstil ist ein Türöffner zum Erfolg -eine Stärke von Lorenz. Was sich wieder bei der Trost-Schau in Stuttgart zeigen wird, die sich die heimischen Kfz-Werkstättenbetreiber nicht entgehen lässt, um sich dort zu informieren, Sonderangebote einzukaufen und sich zu unterhalten. Dieser Mix bringt Ende April jährlich über 20.000 Leute in die Schwabenmetropole und für jeden Lieferanten von Rang und Namen ist das ein Pflichttermin -für Lorenz und seine Mannschaft auch ein Beweis, mit welchem Vertrauen die Trost-Kundschaft an der Stange gehalten werden kann. "Vertrauensoffen" nennt Lorenz seinen Führungsstil und bekommt ein Vielfaches an Erfolg dafür zurück. Er las vor Kurzem das Buch "Schnelligkeit durch Vertrauen" und sieht sich darin bestärkt, seine Absichten integrativ in seiner eigene Arbeitsweise zu vermitteln.

Trost gibt sich die Freiheit, zu immer neuen Strategien und Taktiken zu greifen, wenn sich die Umstände ändern. Damit verzeichnet Lorenz eine gute Ergebnissteigerung im 1. Quartal 2015, das bekanntermaßen für die gesamte Fahrzeugbranche derzeit ja nicht so prickelnd ist.

Trost, so das Mantra von Lorenz, forciert in jedem Fall sein qualifiziertes Expertenteam, um seinüber Jahre aufgebautes Markenimage aufrechtzuerhalten. "Service ist für den Aufund Ausbau von Kundenbeziehungen ungeheuer wichtig -und unsere Kunden schwärmen davon." Natürlich ist sich die Trost-Organisation der weiterhin schwierigen Marktbedingungen bewusst, ihre Kundenmodelle unter dem Aspekteiner künftig geänderten Eigentümerstruktur zu behaupten. Da ist Vertrauensoffenheit schon ein starker Verbündeter.