Mit der DiBox, einem Gerät in der Größe einer Zigarettenschachtel, das an die Innenseite der Windschutzscheibe geklebt und über den CAN-Bus mit dem Bordcomputer des Fahrzeugs verbunden wird, hat der Fahrer auf einfache und günstige Weise ständigen Zugriff auf die im Auto vorhandenen Daten. So kann er über die dazugehörige Smartphone-App etwa in Echtzeit kontrollieren, wo sich das Fahrzeug befindet, wie voll der Tank ist, ob das Licht ausgeschaltet oder die Türen bzw. Fenster verschlossen sind.

Offene Plattform

Das System hat die Porsche Holding gemeinsam mit der Telekom Austria entwickelt, um Innovationen im Bereich der vernetzten Fahrzeuge voranzutreiben. "Die Vernetzung von Maschinen, Objekten und Fahrzeugen, das sogenannte Internet der Dinge, schreitet unaufhaltsam voran und eröffnet neue Anwendungsmöglichkeiten in den unterschiedlichsten Lebensbereichen", stellt Dr. Hannes Ametsreiter, Generaldirektor der Telekom Austria Group, klar. Die Entwickler verstehen die DiBox deshalb als einheitliche Plattform für zukünftige Tools&Services. Aus diesem Grund wurde das System auch als offene Plattform ausgelegt, damit sie von unterschiedlichsten Anbietern und freien Programmierern genutzt werden kann. So ist sichergestellt, dass Drittanbieter Apps und Dienste, welche die Daten der DiBox nutzen, entwickeln können.

Alain Favey, Sprecher der Geschäftsführung der Porsche Holding, ist überzeugt: "Mit der DiBox demokratisieren wir das Connected Car." Besonderes Augenmerk wird übrigens auch auf den Datenschutz gelegt: Die Europäische Union hat das System mit dem "Privacy Seal" zertifiziert, weil es so eingerichtet ist, dass allein der Benutzer darüber entscheidet, welche Informationen übertragen werden bzw. für andere Nutzer sichtbar sein sollen.

Enormes Potenzial

Rund 1 Million Fahrzeuge können über die DiBox miteinander vernetzt werden, da die Box in bis acht Jahre alte Fahrzeuge des Konzerns eingebaut werden kann. Wobei die Box ab April (Einführungspreis 299 Euro) für die Modelle von Audi und VW erhältlich ist und das Angebot im 2. Halbjahr 2015 auch für ältere Fahrzeuge sowie um die Marken Skoda und Seat erweitert wird. Vorerst hat der Porsche-Konzern die DiBox nur in Österreich im Programm, wobei man laut Mag. Wilfried Weitgasser, Geschäftsführer Porsche Austria, "im ersten Jahr in Österreich rund 6.000 Stück verkaufen" und "das Angebot später auch auf andere Länder ausdehnen" möchte.

Für Flotten interessant

Zielgruppe sind einerseits die Privatkäufer, die überspitzt gesagt in einen Wettbewerb treten können, da das System auch das individuelle Fahrverhalten aufzeichnet. Anderseits bietet die DiBox vor allem großes Potenzial zur Kontrolle und Steuerung von Flottenfahrzeugen. Außerdem können Fuhrparkmanager die Daten der DiBox in die vorhandenen Fuhrparkmanagementsysteme einspielen. Dies soll Abläufe wie die Steuerung von Serviceterminen oder des Treibstoffverbrauchs effizienter machen.