Nicht weil man so lange weg ist vom Alltag in der Redaktion, sondern weil man viele neue Einblicke erhält und auch nicht ständig auf nörgelnde Marktteilnehmer trifft, die einem erzählen, wie schlecht das Geschäft läuft.

Die Amerikaner sind Vorbilder, was das Autogeschäft betrifft, zumindest im Moment -und das aus mehreren Gründen. Erstens ziehen die Händlervertreter, in der National Automobile Dealers Association perfekt organisiert, mit den Herstellern an einem Strang, wenn es gegen die Regierung geht. Das kann man von Österreich (und auch von anderen Ländern Europas) nicht in jedem Fall behaupten. Und zweitens wird in den USA nicht lange diskutiert, ob etwas möglich ist, sondern man macht es. Schlimmstenfalls geht es schief, aber dieses Risiko wird bewusst in Kauf genommen.

Wer je erlebt hat, wie die obersten Händlervertreter ihre Mitglieder motivieren, kann neidisch werden: "Wer ist Dein größter Gegner?", fragte der scheidende Chef Forrest McConnell in seiner Rede, um gleich danach die Antwort zu geben: "Er schaut Dir jeden Tag aus dem Spiegel entgegen und Du bindest ihm die Krawatte." Soll heißen: Positiv denken, dann geht alles leichter.

Aber die Amerikaner haben auch nicht vergessen, dass es erst sechs Jahre her ist seit der großen Krise. Damals sind tausende Händler "geopfert" worden, um den restlichen das Überleben zu erleichtern. Wie man hört, sind die Angebote, die ihnen die Hersteller damals gemacht haben, durchaus zufriedenstellend gewesen. Auch das ist in Europa undenkbar. Leider!