Yokohama zeigt dem lauen Winter die kalte Schulter und stellt nicht
nur das neue Testcenter in Schweden vor, sondern auch gleich die
Winterreifen-Neuheiten für 2014/2015.
40 Hektar Testgelände, 9 verschiedene Reifen-Tracks und jede Menge
Schnee -das sind die Eckdaten des neuen Yokohama Test Centers im
schwedischen Nattberg. Vor insgesamt 350 internationalen Gästen
eröffnete der japanische Reifenhersteller sein neues Aushängeschild
in Nordeuropa und präsentierte im Zuge dessen auch gleich zwei starke
Zugpferde für die Wintersaison 2014/2015. In Zeiten frühlingshafter
Kälte, stagnierenden Saisongeschäfts und entwaffneter Automobiltests
ein durchaus überraschender Schritt.
Während der aktuelle Winter noch immer durch konsequente Abwesenheit
glänzt, hat Yokohama die nächste kalte Jahreszeit bereits fest im
Visier. Der W.drive V905 für den kontinental-europäischen und der
iceGUARD STUD iG55 für den nordischen Markt sollen das Saisongeschäft
2014/2015 frühzeitig ankurbeln. In den Bereichen Handling,
Bremsverhalten und Traktion konnten die neuen Pneus in Schweden
sowohl Presse als auch Fachhandel mit zuverlässiger Performance auf
Schnee und Eis überzeugen. "Nach dem durchwachsenen Winter wurden
zuletzt Überlager abgebaut und vor allem Länder wie Tschechien oder
die Slowakei bekunden bereits heute großes Interesse an neuen
M+S-Reifen", so Peter R. Ringhofer, General Manager Yokohama Austria.
"Durch den Abbau der Winterware wurde allerdings auch wieder ein
starker Kampf um neue Marktanteile eröffnet. Zudem schwächelt die
Automobilindustrie und Reifen gibt es genug. Das ist eine Situation,
die weder dem Handel noch der Industrie Freude bereitet, aber es ist
die Realität."
Sell-in, Sell-out: Wohin geht die Reise?
Nachdem sich Yokohama für das Sommergeschäft gut positioniert sieht,
werden jetzt auch konkrete Maßnahmen im Sell-in und Sell-out
angestrebt. So ist eine Testaktion geplant, bei der Autofahrer die
Möglichkeit haben, ihren Reifensatz vier Wochen lang zu testen und
anschließend ohne Angabe von Gründen zurückzugeben,sollten sie mit
dem Produkt nicht zufrieden sein. "Wir sind eine kleine, feine Marke,
die sich in der zweiten Hälfte des Premiumsegmentes etabliert hat und
verkauft werden muss. Unser Ziel ist es nicht, dem Fachhandel mit
einem direkten Zugang zum Endverbraucher Konkurrenz zu machen.
Vielmehr wollen wir ihn aktiv unterstützen und hilfreiche Tools an
die Hand geben", erklärt Ringhofer und macht noch einmal deutlich:
"Wir wollen Reifen verkaufen und keine Werbeaktionen! Mit dem neuen
Test-Angebot bieten wir dem Handel ein zusätzliches Verkaufsargument
und dem Kunden die Möglichkeit, sich selbst von der Qualität unserer
Reifen zu überzeugen. Preis-Leistung sind bei Yokohama mehr als
stimmig, nur beim Thema Image besteht noch viel Luft nach oben. Daher
ist der aktive Support des Fachhandels eines unserer Hauptanliegen."
Der Reifen als "Low-Interest-Product" -Chancen und Herausforderungen
Einen negativen Einfluss des deutschen ADAC-Desasters auf heimische
Testinstitutionen wie denÖAMTC fürchtet Ringhofer weniger. "Zunächst
muss man einfach sagen, dass der Reifen an sich ein echtes
Low-Interest-Product ist. Selbstverständlich erregen bekannte Tests
ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit und gute Ergebnisse verbessern die
Glaubwürdigkeit." Aber speziell in Österreich, wo der Großteil der
Reifen über den qualifizierten Fachhandel vertrieben wird, vertraut
der Kunde in der Regel noch auf die persönliche Empfehlung seines
Reifenexperten. "Und ein tüchtiger Händler weiß, wie er verkauft. Er
hat immer ein Argument dafür und eins dagegen. Da verhält es sich mit
Testergebnissen nicht anders." Ähnlich machtlos präsentiert sich das
Reifenlabel. "Auch hier kann der Händler entweder die Vor-oder
Nachteile herausstellen -je nachdem, welchen Reifen er verkaufen
möchte. Letztlich handelt es sich um eine hausgemachte Geschichte,
die sich zwei Industrien ausgedachthaben und nicht am Nutzen des
Endkunden orientiert sind. Für den Autofahrer sind die Vorteile der
EU-Verordnung wie Kraftstoffeffizienz und Soundkriterien schlichtweg
nicht greifbar." (CWI)