Von BMWüber Mercedes-Benz bis hin zu Rolls-Royce werden OEMs vom
niederösterreichischen Unternehmen Zizala Lichtsysteme (ZKW) mit
Hauptsitz in Wieselburg/NÖ beliefert. Ein Paradebeispiel für die
Autozulieferindustrie aus Österreich. Wie viel Energie in den
Produkten steckt, damit diese von den OEMs akzeptiert werden, sieht
man anhand des Produktionsablaufes.
Stufe eins
"Umüberhaupt Empfänger von größeren Ausschreibungen der OEMs zu
werden, benötigt man schon jede Menge Vertrauen", sagt der Leiter der
Kommunikation von ZKW, Waldemar Pöchhacker. Um diese Vertrauensbasis
aufzubauen, benötigt es neben Zeit auch viele kleiner Schritte. So
hat die Firma ZKW bei BMWmit kleinen Nummernschildbeleuchtungen für
das 3er-Modell in den 80er-Jahren Fuß gefasst. "Nach einwandfreier
Arbeit über Jahre erhält ZKW regelmäßig Ausschreibungen, wie zum
Beispiel für das LED-Lichtsystem im 7er BMW", erklärt Pöchhacker die
Entwicklung.
Stufe zwei
Bekommt man die Möglichkeit, an einer Ausschreibung teilzunehmen,
wird zuerst die technische Machbarkeit überprüft. Hat das Unternehmen
entsprechendes Knowhow und Produktionsmöglichkeiten, wird anhand der
Vorgaben noch ein Stückpreis kalkuliert. Ist dieser im Rahmen, wird
auf Basis der erwarteten Verkäufe desProduktes das Angebot
abgegeben.
Stufe drei
Erhält man den Zuschlag, beginnt der "Kampf" zwischen Ingenieuren und
Designern. "Oft sieht die Idee zwar am Reißbrett sehr schön aus, ist
aber ohne eine Abänderung nicht in die Realität umsetzbar", so
Pöchhacker "Es geht dann also darum, einen akzeptablen Kompromiss zu
finden." Dazu spielen auchdie Produktionsmöglichkeiten und
Qualitätssicherung eine wichtige Rolle. "Man sollte schon vorher
wissen, ob die Materialien den hohen Anforderungen auch nach der
Verarbeitung noch entsprechen. Es ist also immer ein begleitender
Prozess, der bei jeder Abänderung wieder von vorn beginnt", führtPöchhacker aus.
Stufe vier
Nach der aufwändigen Stufe drei beginnt die Vorserien-, danach die
Serienproduktion. In der Vorserie werden die fertigen Komponenten
bereits in ersten Ausführungen der endgültigen Produkte eingebaut, um
zu sehen, ob Probleme auftreten, die in den Testdurchläufen nicht
entstanden sind. Diese können bis zur Serienproduktion noch
ausgebessert werden.
Stufe fünf
Nun startet die Auslieferung. Die Logistikabteilung leistet hier
akribisch-genaue Arbeit, denn statt "just in time", wo man genau dann
liefert, wenn das Produkt benötigt wird, um teure Lagerkosten zu
minimieren, setzen die OEMs jetzt auf "just in sequence". Hier werden
die Produkte nicht nur just in time geliefert, sondern auch in der
Reihenfolge, wie sie auf der Produktionsstraße benötigt werden. "Hat
also das eine Modell Xenon-Lichter und das darauffolgende
LED-Scheinwerfer, müssen diese auch so im Transportbehälter
eingelagert sein, damit der Fertigungsarbeiter die Komponenten nur
noch der Reihe nach montieren muss", beschreibt der Pressechef.
Stufe sechs
Jetzt ist das Produkt beim Kunden angekommen und wird am Fließband
verbaut. Pöchhacker schließt sichtlich stolz: "Je nach Typ der
Lichter braucht es zwei bis drei Jahre, bis einem der Scheinwerfer
aus Wieselburg tatsächlich im Fahrzeug verbaut auf der Straße
entgegenkommt."