Den Verschleiß eines Riemens zu prüfen ist bei den neuesten Produkten
nicht mehr so leicht wie früher: Eine App von Gates schafft nun
Abhilfe.
In früheren Jahren reichte eine einfache Sichtkontrolle aus, um zu
wissen, ob der Nebenantriebssystemriemen das Ende seines Daseins
erreicht hat oder nicht: Da gab es Risse im Riemen oder sogar
fehlende Materialstücke, auch beschädigte Rippen wiesen auf das hohe
Alter des Riemens hin.
Jetzt, wo diese Produkte nicht mehr aus einem Verbundwerkstoff mit
Neopren oder Chloropren hergestellt sind, fällt diese einfache
Kontrolle selbst für ein "geschultes Auge" weg. Doch Werkstätten
müssen sich dennoch nicht auf Schätzungen verlassen, um zu wissen, ob
der Riemen getauscht werden muss oder nicht.
Eine korrekte Kontrolle ist umso wichtiger, als das
Nebenantriebssystem ja für den Komfort im Fahrzeug zuständig ist.
Fällt eine der Komponenten aus, bricht das gesamte System zusammen
und teure Folgeschäden an Generatoren, Wasserpumpen,
Klimaanlagenkompressoren oder an den Pumpen der Servolenkung könnten
die Folge sein.
Besonders deutlich wird die schwierigere Alterseinschätzung beim
Micro-V Horizon, der von Gates im Jahr 2012 eingeführt worden ist.
Dieser Nebenantriebssystemriemen besteht aus einem
EPDM-Verbundkunststoff, der selbst in höherem Alter noch immer
aussieht wie ein neuer. Der Grund dafür ist eine erhöhte
Widerstandsfähigkeit gegen extreme Temperaturen, was die Haltbarkeit
verbessert.
Verschleißgrad wird ermittelt
Doch auch wenn es nicht sichtbar ist: Auch dieses Material nutzt sich
ab. Neben dem Verschleißindikator von Gates, der die
Seitwärtsbewegungen des Riemens misst, gibt es nun eine zweite
Möglichkeit zur Prüfung. Man kann mit der Kamera eines Smartphones
ein Foto des Riemens machen und mit einer eigenen App namens PIC
Gauge den Verschleißgrad ermitteln. Das Handy liefert dann 3
Anzeigen:Innerhalb der Spezifikation, Verschleiß festgestellt oder
Riemen austauschen. Dies ist auch vor den Augen des Kunden möglich.