Alle interessieren sich für Elektroautos. Doch bisher hat sie (fast)
niemand gekauft: Unter den alternativen Antrieben machten die rein
elektrischen Fahrzeuge 2008 gerade einmal 4 Prozent des Bestands aus,
im Gesamtbestand sind es 0,003 Prozent.
62 Prozent waren
benzinelektrische Hybrid-, 20 Prozent reine Erdgas- und 13 Prozent
bivalente Benzin-/Erdgasmodelle. Es wäre auch an der Zeit, rasch
klarzulegen, wohin die energiepolitische Zukunft führt: was der
Gesetzgeber punkto Umweltzonen plant und was dort angesagt ist.
Dem reinen Elektroauto - das haben die letzten 100 Jahre gezeigt -
kann nur die Politik zum Durchbruch verhelfen. Umweltneutrale
Stromerzeugung ist dabei Voraussetzung, um nicht von der
Fossil-Abhängigkeit in die Sackgasse Atomstrom mit all ihren
Entsorgungsproblemen zu rasen. Bis allerdings alle mit einer Blume
statt einem Auspuff am Heck fahren (und darüber hinaus), werden Autos
mit fossilen Energieträgern unterwegs sein - allerdings immer
sparsamer und zum Teil als Ergänzung eines elektrischen Antriebs.
Denn ein Verbrennungsmotor, der mit geringem Verbrauch Elektrizität
für elektrische Fahrmotoren herstellt, trifft den Geschmack des
Publikums, das lässt sich anhand der Zulassungen der ersten sieben
Monate 2009 belegen: 546 Hybrid-Zulassungen stehen gerade einmal 23
Elektroauto-Neuzulassungen gegenüber, die alle im Vlotte(n)-Versuch
der Vorarlberger Kraftwerke eingesetzt sind. Viel Servicegeschäft
brauchen die nicht, aber Spezialisten. Flüssiggas fand bislang kaum
Verbreitung: Dank der restriktiven Flüssiggas-Tankstellenverordnung,
die in Kürze passé sein dürfte,blieb es in Österreich bei 15
LPG-Tankstellen - gegenüber rund 6.000 in Deutschland. So blieb es
bei einem minimalen Fahrzeugangebot: Derzeit bietet nur Lada alle
Baureihen mit LPG-Antrieb an. Ethanol scheint politisch totgeredet
worden zu sein, bevor die angekündigte Alkoholgewinnung aus
Pflanzenresten zum Tragen kommt: Einige Hersteller haben ihre
E85-Varianten gestrichen. Erdgas ist dagegen so populär, dass die
Autowerke selbst Erdgasvarianten bauen, für die dann Reparaturdaten
zur Verfügung stehen. Wohin das Geschäft läuft, bestimmen die Politik
und letztlich die Käufer.