Seit Jahresbeginn gehen unaufhörlich die Neuzulassungen zurück,
obwohl der Autohandel grosso modo zum Vorjahr steigende
Verkaufsergebnisse meldet. Was ist da passiert?<br /><br />Jetzt, vier Monate im Jahr 2009, ist erschreckend zu erleben, in
welchem Paralleluniversum sich der Automarkt bisher bewegte.
Stückzahldoping wurde als das Normalste der Welt hingestellt. Sagen
wir es in den Worten der Dopingsünderin Lisa Hütthaler: "Du willst
was erreichen, dann willst Du wie alle, die erfolgreich sind, dies
und jenes tun - ansonsten vergiss es!"
Selbst als die ganzeÜberproduktionslüge auffiel, war niemand fähig
einzugestehen: Es ist vorbei! Und dieser Realitätsverlust ist wie im
Sport nur eine Begleiterscheinung des Dopings: Man verdrängt, dass
die kaufmännisch irreale Leistungssteigerung einen hohen Preis hat.
Alle, die die "Stückzahlvermehrer" anwend(et)en, leiden unter
wirtschaftlichen Störungen. Doping ist Selbstzerstörung auf Raten und
im Autohandel weit fortgeschritten.
Vieles ist in der Vermarktung außer Kontrolle geraten. Die Banken
sind durch ihre restriktiven Maßnahmen quasi zu Dopingjägern
geworden. Ohne Geld gibt es keine Leistungssteigerer, keine 300.000
Neuzulassungen pro Jahr mehr. Jetzt gilt es, den Scherbenhaufen, so
gut es geht, wieder aufzuräumen. Viele Unternehmer, Betriebe, diediesen Weg gegangen sind und an diesen "Sport" geglaubt haben, sind
daran zugrunde gegangen.
Die global orientierten Haldenproduzenten, die Dopinghändler
sozusagen, stehen zwar am Pranger, ausbaden müssen es die Händler in
den Regionen. Und siehe da, es gibt jede Menge in dieser Betrachtung
untadelige, die keine geschönten Ergebnisse geliefert haben. Sie
setzen auf ihre eigene Leistungskraft, können antreten gegen die
vermeintlichen Giganten, müssen nicht davonlaufen vor der
pervertierten Wirklichkeit! Diesen Schritt zu setzen, hat vielen
Überwindung gekostet, aber auch Spätfolgen erspart. Stückzahldruck
allein darf die Werte des Automobils nicht ad absurdum führen, mahnt
Ihr
Gerhard Lustig