Ein paar Gläschen, Gramm oder Neuzulassungen, schon benebelt der
Rausch die Sinne. Der Konsument taucht ein in die schöne, heile Welt
- und wird rabiat, wenn die Wirkung nachlässt: Er fordert mehr, in
stärkerer Dosis und mit kürzeren Pausen.
Der Autohandel gibt sich der Verschrottungsprämie hin. Schon hat
mancher Angst vor der Ausnüchterung und verlangt eine Verlängerung -
am besten, bis es "den Betrieben wieder besser geht".
In Wahrheit kann sich der Zustand der Branche nicht verbessern,
solange die Realität verdeckt wird. An Morphium ist noch niemand
gesundet, an harten Kuren sehr wohl: auch, wenn das weitere Pleiten
nicht mehr lebensfähiger Betriebe bedeutet.
Die Verschrottungsprämie ist ein sinnvolles, kurzfristiges Werkzeug,
um den tatsächlich überalterten Fahrzeugbestand zu erneuern und eine
Krisenhysterie der Konsumenten zu verhindern. Zu mehr taugt sie
nicht: ein Glück, dass Wirtschaftsminister Mitterlehner das erkannt
hat.