Ford sträubt sich gegen den Markteinbruch bei Nutzfahrzeugen und
Flottenkunden.
Rund 54 Prozent aller Autos, die Ford Austria 2008 verkaufte, gingen
an Firmenkunden. Damit steht die Marke nicht allein da: Viele
Volumenhersteller konnten in den vergangenen Jahren das zähe
Endkundengeschäft durch Zuwächse bei Unternehmen ausgleichen. Doch
die Wirtschaftskrise bringt diesen Markt ins Wanken.
Besser als der Wettbewerb
"Auch wir gehen davon aus, dass der Firmenkundenanteil heuer sinken
wird", sagt Generaldirektor Bernhard Soltermann. Im Pkw-Segment
trifft der Rückgang vor allem Mondeo und Galaxy. Letzterer wurde im
Vorjahr mit 4.100 Verkäufen Segmentführer, heuer werden mindestens
3.700 Stück prognostiziert. Zumindest teilweise kann dies aber durch
Privatkunden kompensiert werden: Ka und Fiesta sind, unterstützt
durch die Verschrottungsprämie, erfolgreich gestartet.
Im Nutzfahrzeuggeschäft konnte sich das Team um Vertriebschef Dr.
Thomas Hörmann besser behaupten als der Wettbewerb: Während der Markt
im ersten Quartal um 28 Prozent zurückging, betrug das Minus bei Ford
erträglichere 18 Prozent. Im Gesamtjahr geht man nach 5.200 Verkäufen
im Vorjahr von 4.800 Stück aus. Der Transit schlägt sich gut, beim
Transit Connect sorgt ein Facelift für zahlreiche Vorbestellungen und
im Sommer wird der überarbeitete Pick-up Ranger eingeführt. "Ich
glaube, wir kommen mit einem halben blauen Auge davon", lässt sich
Soltermann von der Modellpolitik durchaus optimistisch stimmen.Hinzu
kommen Initiativen wie das Einsteigerpaket "Startup", mit dem es
beispielsweise den Transit-Kastenwagen schon ab 14.990 Euro netto
gibt.
Hilfe für die Händler
Seine Vertriebspartner tröstet Soltermann mit der Aussicht auf ein
besseres Werkstattgeschäft. Insgesamt ist das Netz stabil: 23
Schwerpunkthändler und 15 Spezialisten wickeln 9 von 10 Verkäufen ab.
Prinzipiell, versichert der Importeur, könne aber auch in Zukunft
jeder Händler mit dem blauen Oval an der Schauraumfassade
Nutzfahrzeuge verkaufen.
Was, wenn das Werkstattgeschäft als Kompensation nicht ausreicht?
Neue Vertriebstools sollen vor allem kleineren Händlern das Geschäft
erleichtern, hinzu kommen spezielle Abverkaufsprämien. Gegebenenfalls
würde der Importeur mit weitgehenden Kostenstützungen besonders
aggressive Verkäufe ermöglichen - das, hofft Soltermann, werde aber
"wirklich nur punktuell nötig sein". (HAY)