Interne Umgestaltung

Für mich wäre eine Zerschlagung sinnvoll. Opel sollte sich also von General Motors trennen. Eine Unterstützung, woher auch immer, wäre in diesem Fall rein für ein europäisches Unternehmen möglich. Gelder würden nicht nach Übersee fließen. Im Gegenzug möchte ich aber anmerken, dass ein krankes Unternehmen nicht unterstützt werden sollte. Vorher muss eine interne Umgestaltung stattfinden. Eigentlich krachte es bei General Motors und in Folge bei Opel schon vor der Krise. Die Auswirkungen sind erst jetzt bemerkbar. Einer der Gründe ist, dass das Management schlecht gewirtschaftet hat.Das zu ändern, wäre der erste Ansatzpunkt für eine Sanierung.

Abnabelung sinnvoll

Im Prinzip finde ich das Vorhaben der Opel-Händler, die Marke zu retten, als eine gute Idee. Wenn nichts geschieht, ist nicht nur die Marke in Gefahr, sondern auch der Händler. Allerdings finde ich es ungerecht, wenn für alle Modelle der gleiche Obolus bezahlt werden soll. Eine Staffelung wäre besser. Bei kleinen Fahrzeugen ist meiner Meinung die Marge geringer als bei größeren. Eine Abnabelung von General Motors wäre sinnvoll. Ich kann mir aber vorstellen, dass sich das schwierig gestalten kann. Patente von Opel sind zum Beispiel sicherlich im Besitz des Mutterkonzerns. Diese zurückzukaufen könnte Unsummen verschlingen.

Krise abwarten

Opel hat mit General Motors ein klassisches Mutter-Tochter-Problem. Meiner Meinung nach erklärt das die derzeitige Situation bei der Marke Opel, die beispielsweise in den 1980ern unter dem amerikanischen Einfluss mit einer unglücklichen Modellpolitik gelitten hat. GM hat die eigene Marke ohne Notlage ruiniert. Ein Verkauf von Opel würde sich schwierig gestalten, da ein gewisser beträchtlicher Wert vorliegt. Allerdings könnte der deutsche Staat Interesse zeigen, was aber andere Marken auf den Plan rufen könnte. Es käme zu einem Dominoeffekt, der gefährlich werden könnte. Besser wäre es, die Krise aus eigener Kraft zu überstehen und zu warten bis die Wirtschaft wieder anspringt, auch wenn die Folgen in der Zwischenzeit schmerzlich sind.

Größeres Umdenken nötig

Finanzspritze ja oder nein, ein klares Zeichen wurde gesetzt. Die "Kleinen" kämpfen für Opel. Dazu wollen die deutschen Opel-Händler drei Jahre lang für jedes Neufahrzeug 150 Euro in einen Fond einzahlen, der in Folge die Anteile erwerben soll. Dieser Verzicht, der sicher so manchem Händler abgehen wird, zeigt aber auch Zusammenhalt und den Kampf um Arbeitsplätze. Ob diese Initiative allein hilft, ist allerdings fraglich. Es ist auf jeden Fall ein größeres Umdenken, vor allem in höher gelegenen Positionen, nötig, um die Krise gemeinsam überstehen zu können. Vielleicht geben aber gerade diese Händler einen Anstoß nachzudenken.

Mehr als unwahrscheinlich

Es stellt sich die Frage, ob es in einer Zeit der rückläufigen Verkaufszahlen am Automobilmarkt Sinn macht, staatliche Förderungen für die Bildung einer eigenen Opel-Gesellschaft bereitzustellen, selbst dann, wenn das Überbrückungspaket vom deutschen Staat beträchtlicheren Kosten für Arbeitslosengeld gegenübersteht. An einen Verzicht von 150 Euro pro Pkw, den die Händler tragen wollen, kann ich nur bedingt glauben - besonders über die Dauer von drei Jahren, wo Saniergelder doch eigentlich kurzfristig zur Verfügung stehen sollten. Ob die prognostizierten Absätze von Neuwagen eintreffen und man die Patente von GM übernehmen wird, um als eigenständige Gesellschaft arbeiten zu können, erscheint mir mehr als unwahrscheinlich.