Trotz eines Drachenbootrennens am Zeller See ging dabei niemand baden: Nicht einmal die Vertreter der Industrie, an die so manche kritische Frage in puncto Lieferfähigkeit gerichtet wurde, bevor sie mit einem eigenen Boot am nicht ganz ernst gemeinten Wettrudern teilnahmen.

"Das Konzept funktioniert"

Sehr wohl ernst genommen wird dagegen der Gedanke, der 1996 den Ausschlag für die Gründung der Kooperation gab: Wenn sich viele klein-und mittelständische Reifenhändler zusammentun, erleichtert dies nicht nur Werbung, Einkaufs-und Lagerpolitik, sondern macht das Netzwerk auch zu einem attraktiven Partner für Leasingfirmen und Flottenkunden.

"Das Konzept funktioniert so, wie wir es uns vorgestellt haben", bestätigt Herbert Varga, einer der 13 Gesellschafter der ersten Stunde. Mittlerweile umfasst point S 44 Gesellschafter mit 54 Standorten. Als jüngstes Mitglied kam soeben das Kremser Reifencenter Chris hinzu, weitere Abschlüsse dürften kurz bevorstehen.

Erfolgreiche Entwicklung

"Wir sind das gallische Dorf der Reifenbranche", unterstrich Geschäftsführer Michael Peschek in seiner Jubiläumsansprache die außergewöhnliche, franchise-und herstellerunabhängige Positionierung von point S. Nach langjähriger Tätigkeit in der Reifenlogistik will Peschek die erfolgreiche Aufbauarbeit seines Vorgängers Josef Linder, der sich seinerseits verstärkt auf das eigene Mitgliedsunternehmen konzentrieren wird, fortsetzen. Mittelfristig soll ein Fünftel des heimischen Pkw-Reifenmarktes auf die Kooperation entfallen. Heuer erwartet man bei point S einen "hohen einstelligen Marktanteil" im Lkw-Bereich sowie eine Steigerung von 15 auf bis zu 17Prozent im Consumer-Segment. Schon jetzt umfasst das Einkaufsvolumen der 6 Mitarbeiter beschäftigenden Zentrale über 60 Millionen Euro. Marktpolitisch ist point S also nicht zu übersehen, im Straßenbild künftig ebenso wenig: Dafür sorgen die dutzenden Minis im Kooperationsdesign, die als Höhepunkt der Jubiläumsgala an die Mitglieder übergeben wurden.