Die wirtschaftlichen Perspektiven sind unsicher, gleichzeitig zwingen
neue Vorschriften die Banken zum Aufbau von mehr Eigenkapital. Welche
Folgen hat das für den Autohandel?
Die Hiobsbotschaften aus Griechenland wecken Erinnerungen an die
Jahre 2008 und 2009: So manche Bank hat damals dem Autohandel, seit
jeher eine Branche mit hohem Fremdkapitalbedarf und ebenso hohem
Risiko, die kalte Schulter gezeigt. "Wir haben dagegen bewiesen, dass
wir auch in schwierigen Zeiten unseren Partnern treu bleiben", sagt
Mag. Markus Beuchert, Vorstand der Autobank. Er betrachtet es
durchaus als Vorteil, dass sein vergleichsweise kleines Institut
weder eine Großbank noch einen Autohersteller im Rücken hat:
Stattdessen könne man sich "schnell, flexibel und von anderen
Bereichen gänzlich unbelastet" um den Autohandel kümmern.
Gemeinsamer Erfolg
Nachdem das Neugeschäftsvolumen im ersten Halbjahr um gut 4 Prozent
gestiegen ist, strebt der davor als Finanzchef fungierende und im
Juli in den Vorstand vorgerückte Beuchert im Gesamtjahr ähnliche
Zuwächse an. Die Zahl der österreichischen "Kernpartner", die in der
Lager-wie auch Absatzfinanzierung mit der Autobank kooperieren, soll
von 120 auf rund 130 Betriebe steigen. Überzeugen soll die Händler
nicht zuletzt die Flexibilität des 55 Personen beschäftigenden
Unternehmens: "Wir haben flache, schnelle Entscheidungswege", so
Beuchert, der darin ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal sieht.
"Wir leben vom Erfolg unserer Partnerhändler", unterstreicht er die
Firmenphilosophie, die ab sofort auch in Süddeutschland umgesetzt
wird. Das dazu nötige Kapital holt sich die Autobank unter anderem
von der Wiener Börse, wo man -neben dem Frankfurter Marktplatz - seit
Kurzem am "Dritten Markt" notiert. (HAY)