Acht Millionen Menschen leben im Großraum Bangkok. Acht Millionen, die mit alten Bussen zur Arbeit fahren, in schmalen Langbooten auf den Flüssen herangekarrt werden - oder eben in Autos, teilweise sogar auf der Ladefläche von Pick-ups.

Klar, dass auch eine Megacity wie die thailändische Hauptstadt eine Motorshow braucht. Und doch unterschied sich diese Ausstellung von den Salons in Genf, Paris oder Frankfurt, die unsereins üblicherweise besucht. Dicht gedrängt eilten die Besucher auch heuer Anfang April im nagelneuen, imposanten Messegelände von Stand zu Stand.

Absatz soll angekurbelt werden

Der vielleicht größte Unterschied zu Europa: An jedem Stand standen Damen mit Kuli, Block und Taschenrechner - immer bereit, eine Bestellung aufzunehmen. Denn auf der Ausstellung gab es auch heuer dieses Mal wieder besonders günstige Preise für die Kunden. Präsent waren vor allem japanische Firmen: Mit Autos, die man hierzulande niemals zu Gesicht bekommt, wie etwa der Stufenheck-Version des Mazda2 oder dem noblen Nissan Teana (einer Art Mercedes E-Klasse für etwas weniger Betuchte).

Die koreanischen Marken drängten - wie überall in der Welt - auch in Bangkok vehement ins Rampenlicht, obwohl der Marktanteil von Hyundai&Co. in Thailand noch minimal ist. SsangYong zeigte in Bangkok die neue Version des Actyon, der bei uns nie so wirklich Anklang gefunden hat. Auf eher kleinen Ständen bemühten sich auch einige chinesische Firmen um Kundschaft.

VW nur mit einem Mini-Stand

Bei den Europäern fiel die Bilanz zwiespältig aus: So waren die französischen Hersteller mit Ausnahme von Peugeot überhaupt nicht präsent. Lamborghini, Rolls-Royce, Jaguar, Volvo, Mercedes und BMW buhlten jedoch um Aufmerksamkeit, wobei die Stuttgarter anstelle der mehrere Wochen zuvor in Genf gezeigten neuen A-Klasse lediglich ein Show-Car mitgebracht hatten, das bei uns im Vorjahr von Salon zu Salon gereicht worden war. Italienische Marken suchte man in Bangkok vergeblich, ebenso Opel: Und auch Volkswagen war nur mit einem Mini-Stand vertreten. Auffallend war auch, dass ein wichtiges Auto fehlte, nämlich der Amarok.

Das ist umso erstaunlicher, als Thailand der wichtigste Pick-up-Markt der Welt ist. Ob VW auf diese Weise wirklich Weltmarktführer wird?