Bei keinem Konzern haben die vergangenen Jahre so viele Veränderungen gebracht wie bei Fiat. Mittlerweile wurden Lancia und Jeep integriert, neue Händlerverträge ausgehandelt - und doch ist für die österreichischen Händler vieles unklar, etwa die Strategie für den Vertrieb in Wien. Bleibt es dabei, dass der Hersteller das Autohaus Schönbrunn sowie die ehemaligen Chrysler-Standorte Wien 5 und Wien 23 unter dem Namen "Motor Village" in Eigenregie betreiben wird?

"In den nächsten ein, zwei Monaten werden wir die zukünftigen Strukturen klären", sagt Ulrich Hörnke, seit Februar amtierender Geschäftsführer des Importeurs. Der Deutsche ist gewissermaßen selbst ein "Produkt" der Chrysler-Integration: Schließlich war er für die US-Marke jahrelang in China und Japan tätig und zuletzt CEO der für die Restmärkte in Europa, für den Mittleren Osten und für Afrika zuständigen Gesellschaft.

"Schlüssel zur Profitabilität"

Jetzt steht Hörnke an der Spitze eines Importeurs und will "auf die Händler zugehen". Aktuell gehe es darum, die Schauraumfrequenz zu steigern und das Nachlassvolumen "in einem vertretbaren Rahmen" zu halten. Zur Rentabilitätsverbesserung benötigen die Händler aber auch größere Stückzahlen als zuletzt. Diese erfordern wiederum neue Modelle, die derzeit noch kaum absehbar sind. Immerhin: Einen "Schlüssel zur Profitabilität" sieht Hörnke im Fiat 500L, der nach der Weltpremiere in Genf im September oder Oktober in die Schauräume kommen soll.