In Budapest, Berlin und Barcelona wurde den Reifenfachleuten in Anbetracht der ab 1. November 2012 für den Reifenhandel verpflichtend geltenden EU-Reifenlabels auch die bislang drei spezifizierten Labelklassen für Nassgriff, Rollwiderstand und externes Vorbeifahrgeräusch erklärt und die Unterschiede von Klasse zu Klasse aufgezeigt. "Die wichtigste Quelle für eine umfassende Beurteilung von nahezu allen Pkw-Reifeneigenschaften werden nach wie vor die Reifentests der Autofahrerclubs und Fachredaktionen sein", sagt Alexander Bahlmann, bei Continental für die Öffentlichkeitsarbeit Pkw-Reifen verantwortlich.

So geht es weiter

Spätestens ab 1. November 2012 werden alle in der EU verkauften Reifen einen Sticker erhalten, der über die drei genannten Kriterien aufklärt. Die Umsetzung der Label-Verordnung werde über eine Selbstzertifizierung der Reifenhersteller erfolgen, bestätigt Bahlmann. "Die Sanktionen bei Missbrauchund Verstößen müssen von den 27 EU-Ländern noch in nationalem Recht geregelt werden." Im Frühjahr 2016 - rund 40 Monate nach der verpflichtenden Einführung des EU-Reifenlabels - wird eine Validierung durchgeführt werden, die die Zielerreichung des Labels kritisch überprüfen soll. "Die Transparenz im Markt über das Technologie-Niveau der Produkte kann die Entscheidung der Verbraucher für mehr Verkehrssicherheit wirklich erhöhen", präzisiert Bahlmann.den Marketinghintergrund.

ÖAMTC-Reifenexperte Dipl.-Ing. Friedrich Eppel (Bild rechts) begrüßt, "dass Verbraucher durch das Reifenlabel objektiv über drei wichtige Reifeneigenschaften informiert werden. Reifen müssen sich allerdings in einer wesentlich größeren Anzahl von Eigenschaften bewähren. So bestehen die Sommerreifentests des ÖAMTC und seiner Partner aus 14, die Winterreifentests sogar aus 19 verschiedenen Einzelkriterien. Über so wichtige Reifeneigenschaften wie das Verhalten auf trockener oder winterlicher Fahrbahn oder auch das Verschleißverhalten informiert das Label nicht. Das Reifenlabel kann also nur eine grobe Richtschnur sein, die ÖAMTC-Reifentests informieren umfassend.

Dem Konsumenten sollte auch bewusst sein, dass die Einstufungen in den Label-Kategorien durch die Reifenhersteller selbst erfolgen und dass die schlechteste Nassbrems-Einstufung (G) grundsätzlich nicht vergeben wird."