Dann endlich wusste er, wie viele Gebrauchtwagen sein Betrieb noch im Hof stehen hatte und wie viele Neuwagen seit Jahresbeginn verkauft worden waren.

Auch wenn manch Computerverkäufer und Softwarehersteller nun gerne den Namen dieses Mannes hören würde, um mit ihm "ins Geschäft zu kommen" -wir verraten ihn nicht. Dieser Autoverkäufer lebt gewissermaßen in seiner eigenen Welt: einer Welt, die so anachronistisch ist, dass man fast schon schmunzeln muss, wenn man ihr einen kurzen Besuch abstattet.

Denn ohne Computer geht heutzutage gar nichts mehr: Das wissen wir aus eigener Erfahrung, wenn einmal die Internetleitung für ein paar Minuten zusammenbricht oder das Verschicken eines Mails länger dauert als üblich. Jeder Autoverkäufer hat seinen Laptop, auf dem er die verfügbaren Modelle auf Knopfdruck sieht, Rabatte berechnet, Finanzierungsmöglichkeiten kalkuliert und in Zeiten des Leerlaufs in den Weltnachrichten surft oder rasch eine Meldung auf Facebook hinterlässt.

Das allzeit verfügbare Internet hat aber auch die oft unangenehme Eigenschaft, dass manche Neuwagenkunden dank umfangreicher Recherchen oft besser über den Preis der gewünschten Extras ihres Fahrzeugs informiert sind als die Verkäufer, die ja stets mehrere Modelle im Kopf haben müssen.

Ohne Präsenz in den Internetauftritten der diversen Gebrauchtwagenportale kommt heutzutage kein Autohaus (und sei es noch so klein) mehr an die richtigen Kunden heran: Der Auftritt in mehreren Portalen erhöht die Verkaufschancen umso mehr. Nur noch wenige Kunden kommen einfach so auf den Gebrauchtwagenplatz, um sich nach Autos zu erkundigen: Die "Basisrecherche" erfolgt meist über das Internet zu Hause oder das Smartphone.

Software-Anbieter rennen den Geschäftsführern der Autohäuser mit ihren neuesten Programmen die Tür ein. Viele Firmen lagern Teile ihres IT-Bereichs aus, weil es immer komplizierter wird, den Überblick über die neuesten Entwicklungen zu behalten. Wenn Fachleute den IT-Bereich übernehmen, hat man als Autohaus-oder Werkstattbesitzer auch mehr Zeit, sich um die eigentliche Arbeit -das Verkaufen und das Reparieren von Autos, also das Geld verdienen -zu kümmern.

Nicht zu vergessen der Bereich Social Media: Facebook und Co bieten Chancen, an neue, junge Kunden heranzukommen. Eine Branche ist im Umbruch. Wer den Anschluss verpasst, hat schon verloren.