Die Veranstaltung in Prag wurde für die rund 400 Acoat Selected Partner aus der D-A-CH-Region (Deutschland, Österreich und Schweiz) ausgerichtet. Zunächst gab es an zwei Halbtagen ein dichtes inhaltliches Programm. Zu Beginn erinnerte Sikkens-Geschäftsführer Heinz Piskay daran, dass das Acoat Selected Programm den Partnern über den Reparaturlack hinaus Services aller Art bietet, damit sie ihr Geschäft technisch und wirtschaftlich optimieren können. Fachzeitschriftenverleger Wolfgang Auer sprach über Privatkundenakquisition und Imagebildung. Was die Kooperation im Partner-Club angeht, verwies er darauf, dass die Intelligenz von Schwärmen die von Individuen übertreffe. Dies gelte auch für das Acoat Selected System.

Dieser Aspekt wurde von Enzio Santarsiero, VerkaufsleiterÖsterreich und Schweiz, ebenfalls betont. Frank Schöller, Verkaufsleiter Deutschland, präsentierte die Kooperation von Akzo Nobel mit McLaren/Mercedes am Lacksektor. Wie die Partnerschaft im Tagesgeschäft beruhe auch diese Zusammenarbeit auf Verlässlichkeit und Veränderungsbereitschaft. Das Engagement in der Formel 1 werde auch den Mitgliedern des Partner-Clubs zugute kommen.

Internet stark unterschätzt

Harald Eichsteller, Medienhochschule Stuttgart, warnte davor, die Nutzung der Social Media und speziell des Internets durchältere Semester zu unterschätzen. In einer mithilfe von Studenten durchgeführten Studie über die Nutzung dieser Netzwerke durch Lackierbetriebe im Raum Stuttgart kam er auf ernüchternde Ergebnisse: Von 50 untersuchten Firmen verfügten lediglich 23 über eine Website und nur eine einzige nutztedie interaktive Kommunikationsmöglichkeit von Facebook, obwohl dadurch ohne großen Aufwand neue und unkonventionelle Kundenkontakte aufgebaut werden können.

Am zweiten Halbtag ging es ans "Eingemachte" bzw. um die Materialien und Techniken, mit denen es die Kfz-Betriebe künftig zu tun bekommen. Christoph Lauterwasser, Geschäftsführer Allianz Zentrum für Technik, sieht fürs Elektroauto Funktionsoberflächen im Kommen. Lutz Fügener, Designprofessor Hochschule Pforzheim, kündigte die Verschleißästhetik (korrodierende Materialien) als künftigen Trend in der Autolackierung an. Hennig Wallentowitz, Institut für Kraftfahrtwesen Aachen, verglich Studien zum Leichtbau: einerseits einen Materialmix von verschiedenen Stahlqualitäten, Aluminium, Magnesium und diversen Kunststoffarten, andererseits ein homogenes Modell diverser Stahlqualitäten. Bei gleicher Gewichtseinsparung erwies die Stahlvariante sich um zwei Drittel billiger als das Mischmodell. Mit einer Steigerung des Materialmix und der Anwendung neuer Fügetechniken muss dennoch gerechnet werden. Wolfgang Auer ließ den Acoat Selected Film im Zeitraffer ablaufen. Dieses Programm partnerschaftlicher Zusammenarbeit hatte bei zahlreichen Neuerungen die Nase vorn. Verlässlichkeit und Erneuerung werde in Zukunft die Losung des durch Schwarmintelligenz beflügelten Systems sein. Lothar Späth, ehemaliger Ministerpräsident von Baden-Württemberg und seit mehr als 20 Jahren in der Wirtschaft tätig, sprach den Deutschen in der aktuellen Lage Mut zu, weil die Mittelstandsstruktur ihrer Wirtschaft hervorragende Aussichten biete. Die deutsche Sonderstellung in der EU führte er auf die konkurrenzlosen Lohnstückkosten zurück. Die Einladung für die Acoat Selected Partner bestach durch hervorragende Unterbringung, Bewirtung, Unterhaltung und Sightseeing. - Ein bemerkenswertes Dankeschön von Sikkens/Akzo Nobel.