Nach der Wirtschaftskrise befindet sich Hella Handel Austria wieder
auf Wachstumskurs. Innovative Produkte und bewährte
Vertriebsstrategien machen das Unternehmen zum begehrten Partner von
Teilehändlern und Werkstätten.
Was tut man in Krisenzeiten? Am besten, man rüstet sich für die
darauf folgenden Jahre neuerlichen Wachstums, meint Geschäftsführer
Walter-Michael Jordan: Dementsprechend hat Hella vor einigen Monaten
den Vertrieb gewisser Nischenprodukte, etwa Schmierstoffe und Filter,
eingestellt. Einige kleinere Kunden wurden dem regionalen Handel
übertragen und das Team wurde (freilich ohne "künstliche" Maßnahmen")
auf gut 50 Mitarbeiter gestrafft.
All das kommt dem Unternehmen jetzt zugute: "Bereinigt um die
weggefallenen Produktgruppen, liegen wir in Summe deutlichüber dem
Vorjahr. In manchen Bereichen gibt es sogar zweistellige
Steigerungsraten", berichtet Jordan. Insgesamt wird der Umsatz im
aktuellen Wirtschaftsjahr von 19,5 auf deutlich mehr als 20 Millionen
Euro wachsen.
"Besser als die Wettbewerber"
Einerseits sind die Zuwächse auf das innovative Sortiment
zurückzuführen. Allein der Hella-Konzern bringt es auf über 24.000
Produkte in den vier Bereichen Beleuchtung, Elektrik, Elektronik und
Thermomanagement. In Sachen Beleuchtung sorge die LED-Technologie für
besonders großes Interesse, erzählt Jordan. Damit sei man auch bei
heimischen Erstausrüstungskunden aus dem Nutz-und
Sonderfahrzeugbereich immer stärker vertreten. Für den Aftermarket
werde man aber auch "auf Jahrzehnte hinaus" die ganze Vielfalt
herkömmlicher Beleuchtungselemente bereithalten. "In Summe bieten wir
für den westeuropäischen Fahrzeugpark eine bessere Abdeckung als
unsere Wettbewerber", unterstreicht Jordan.
Logistik als Erfolgsfaktor
Neben dem stetig wachsenden Sortiment an Fahrzeugelektrik punktet
Hella mit seinen Joint Ventures, etwa Hella Gutmann für
Diagnosetechnik und Behr Hella Service für Thermomanagement. Auch
diese sorgen laufend für Neuigkeiten.
Dieösterreichische Vertriebsgesellschaft legt heuer außerdem einen
Schwerpunkt auf die Starter-und Generatorenaufbereitung. "Es ist
unsere strategische Zielsetzung, dass wir uns hier noch stärker
aufstellen", erklärt Jordan. Entscheidend seien dabei die Qualität
der Aufarbeitung sowie logistischeProzesse, die den
organisatorischen Aufwand für die Werkstätten minimieren.
Diesbezüglich werde man beispielsweise mit einer vollständig
automatisierten Retourenabwicklung punkten.
"Starker Partner"
Regionalen Teilehändlern, die besonders intensiv mit Hella
zusammenarbeiten wollen, steht das Konzept der "Hella Handelspartner"
offen. Mit 10 Mitgliedern ist dieses weitgehend vollständig:
Lediglich in Tirol gibt es nach der Schließung der Firma Steger einen
"weißen Fleck", der bis auf Weiteres aber aus den angrenzenden
Regionen abgedeckt wird.
Werkstattseitig sind rund 200 "Hella Service Partner" aktiv. Vor
allem die Informationsweitergabe an die Betriebe soll intensiviert
werden, gibt Jordan einen Ausblick auf die kommenden Monate. Die
strategische Bedeutung der Handels-und Werkstattkonzepte werde
angesichts der branchenweiten Konzentrationsprozesse jedenfalls immer
größer: "Ohne einen starken Partner werden es in Zukunft viele
Unternehmen sehr schwer haben."