"In zweiter Instanz mit dem Hersteller sprechen"

Christian Ausweger, Verkaufsleiter der Sonnleitner GmbH in Salzburg, ist in der glücklichen Lage, dass Renault dank der Kleinwagen-Dominanz nicht allzu sehr unter der NoVA-Erhöhung leidet. Beim Espace, der am ehesten von dieser Problematik betroffen ist, müssten in erster Linie die Kunden die Differenz bezahlen, so Ausweger: "Wenn es nur um 100 bis 150 Euro geht, werden wir aber sicher eine Lösung finden. In zweiter Instanz sollten wir auch mit dem Hersteller sprechen."

"Schauen, wo man das reinkalkuliert"

Wer sieben bis acht Monate auf einen Audi Q5 wartet, wird nun zusätzlich gestraft -durch die NoVA-Erhöhung: "Es ist ja nicht das 1. Mal, dass die Regierung so etwas macht", sagt Renato Schneider vom Autohaus Strolz in Bregenz. In einigen Fällen will das Autohaus Strolz die Kosten tragen: "Wir müssen schauen, wo man das reinkalkuliert." Schneider ärgert, dassdie "Melkkuh Auto" wieder angezapft wird. "Wenn man Geld braucht, dreht man am Rädle ...". In vielen Fällen wird auch der neue Termin (1. März) nichts ändern.

90 Varianten, den Malus zu berechnen

Da bei Mercedes fast alle Neuwagen mit Wunschausstattung geordert werden, sind die Lieferzeiten entsprechend lang -vor allem bei den in den USA gebauten Modellen (ML, R, GL). Mag. (FH) Benedikt Margreiter von der Retterwerk GmbH in Hallärgert sich vor allem über die Komplexität des Themas: "Bei einem E-Klasse-Kombi gibt es 90 Varianten, den Malus zu berechnen -je nach Reifen, Fahrwerk und Gewicht ändert sich der CO 2-Ausstoß und damit die NoVA." So wird ein Auto schnell um 2.000 Euro teurer. Margreiter: "Ich habe aber nicht die Spanne, dass ich das übernehmen kann."

"In den Verträgen ist alles geregelt"

Relativ entspannt sieht Robert Engstler, Chef von Exclusive Cars Vertriebs GmbH, die NoVA-Erhöhung: "Wir haben in allen Verträgen geregelt, dass die Kunden bei einer eventuellen Änderung von Abgaben und Steuern mehr zahlen müssen", sagt der Bentley-und Lamborghini-Händler. "Schließlich ist das eine Sache, die wir nicht beeinflussen können." Wie viele Kunden betroffen sind, will Engstler nicht sagen. "Die Zahl ist aber überschaubar."

"Beim letzten Mal zahlte es Volvo"

Kärntner haben den Ruf, viele Dinge etwas gelassener zu sehen als die Rest-Österreicher: Es scheint, als gelte dies auch für die NoVA-Erhöhung: "Wir haben fünf betroffene Kunden. Die sind relativ gelassen", sagt Wolfgang Springhetti von Volvo Sintschnig in Villach. Nachsatz: "Aber ein bisserl jammern sie schon." Springhetti hofft, dass der Importeur die Mehrkosten übernimmt -wie dies bei einer ähnlichen Erhöhung vor einigen Jahren passiert sei.

"Die Leute sind sauer, weil es extrem viel mehr Geld ist"

Zwar verkauft Volkswagen in erster Linie Autos, die nicht von der NoVA-Erhöhung betroffen sind, doch bei Modellen wie dem Touareg, Phaeton oder dem Multivan schlägt die neue Regelung durch: "Die Leute sind sauer, weil es extrem viel mehr Geld ist", sagt Josef Gschaider vom Autohaus Kamper in Eisenstadt -beim Touareg mit 240 PS sind es beispielsweise 1.050 Euro. Viele drängen nun auf einen höheren Rabatt: "Aber das geht nicht."

Hoffen auf schnelle Lieferung

"Wir müssen jetzt schauen, dass wir die Produktionsplätze in den Werken kriegen", sagt Mag. Philipp Gady, BMW-Händler aus Graz. Er werde versuchen, möglichst viele von der NoVA-Erhöhung betroffene Autos noch vor der geplanten Anhebung der Abgabe auszuliefern, so Gady. Schließlich geht es im schlimmsten Fall (BMW X6 M) um einen Aufpreis von 9.500 Euro: "Der Importeur und wir können das sicher nicht tragen."

3.000 Euro mehr: Käufern ist es egal

Wer sich das sonore Blubbern eines V8 mit geballter Kraft leistet, lässt sich offenbar von der NoVA-Erhöhung nicht abschrecken: "Den Käufern ist es egal", sagt Ewald Schürz, der bei Auto Günther in Linz für die amerikanischen Autos zuständig ist. Zwei dieser amerikanischen Sportwagen seien bestellt und würden im Frühjahr 2011 ausgeliefert, meint Schürz: Durch die Regierungspläne erhöht sich der Kaufpreis von rd. 100.000 Euro um weitere drei Tausender. Bei Cadillac gibt es im Moment übrigens keine Probleme: Kein einziges Auto ist im Moment bestellt und noch nicht ausgeliefert.

"Wenn Kunden stornieren, haben wir ein Problem"

Ing. Werner Schirak, Jaguar-und Land Rover-Händler aus St. Pölten, hat wegen der NoVA-Erhöhung "einige Fälle, bei denen es um sehr viel Geld geht" -nämlich um 7.000 bis 8.000 Euro pro Fahrzeug. "Wenn die Kunden stornieren, haben wir als Händler eine problematische Situation", sagt Schirak: "Dann bleiben uns möglicherweise zwei bis dreiRange Rover über, die wir 2011 in der bestellten Ausstattung verkaufen müssen." Schirak zitiert Kunden, die wörtlich von einer "Schröpfaktion" der Bundesregierung gesprochen hätten.