Nach einigen schwierigen Jahren glänzt Mercedes-Benz wieder mit
Absatz-und Ertragssteigerungen.
Die mageren Jahre sind vorbei. Während es in Krisenzeiten alles
andere als politisch korrekt war, zur E-oder S-Klasse, zu einem
M-Geländewagen oder gar zu einem Supersportwagen vom Schlag eines SLS
AMG zu greifen (von den verschreckten Kapitalgebern ganz abgesehen),
beobachtet Wiesenthal-Vorstand Dr. Alexander Martinowsky seit Kurzem
eine Umkehr des Downsizings: "Die Kunden tendieren wieder dazu,
mindestens gleich große oder sogar größere Motorisierungen zu
wählen."
Die wieder entdeckte Liebe zu Hubraum und Vollleder kommt den
Erträgen der Mercedes-Partner zugute. Im eigenen Konzern rechnet
Martinowsky, gleichzeitig europäischer Händlersprecher, heuer mit
einer Umsatzrendite von rund 1 Prozent. Zur positiven Entwicklung
trage auch die "moderate Mengenpolitik" der österreichischen
Vertriebsgesellschaft bei.
Begehrte Klassiker
Importchef Bernhard Denk greift das Lob seines Anteilseigners und
größten Händlers gerne auf. Er freut sich darüber, dass die Verkäufe
bislang um knapp 6 Prozent gestiegen sind. Am Jahresende soll mit
12.300 Pkw-Neuzulassungen ein Marktanteil von 3,8 bis 3,9 Prozent
erzielt werden.
Während es beim smart leichte Rückgänge gibt, berichtet Denk von
reger Nachfrage nach den "klassischen Baureihen": Bei der C-Klasse
habe man bislang ein Plus von 30 Prozent, bei der E-Klasse von 44
Prozent verzeichnet. Stückzahlmäßig vernachlässigbar, doch ein
wichtiger Indikator für die Marktstimmung ist das mindestens 220.000
Euro teure Traumauto SLS AMG: Anstatt der geplanten 50 Exemplare
wurden es seit dem Start im Frühjahr schon mehr als 70-mal verkauft.