Ein besonders in Kammerkreisen grassierender Werterelativismus
verklärt das Zurückweichen vor dem Standpunkt der Hersteller zwar zum
Ausdruck des Respekts vor anderen Denkweisen, fördert aber nur die
Importeursphobie. <br /><br />Die Frage, wie aus dem autoritär imprägnierten
Hersteller-/Importeurskreis ein begrüßenswerter Bestandteil von
gemeinsamen Entscheidungen für den Autohandel werden kann, wird mit
der WKO-Korrespondenz zur Studie "Refundierung von
Gewährleistungs-und Garantiearbeiten für Kfz-Reparaturen" von
Bundesgremialchef Burkhard W.
Ernst wieder nicht beantwortet.
Dabei führt es nicht weiter, Erkenntnisse zu Ertragsproblemen unter
"Streng vertraulich" zunächst den Händlerverbänden und folglich den
Markenhändlern "vorenthalten" zu wollen. Wer sich aus Angst vor
Repressalien den Importeurskreisen ausliefert, gibt die Studienidee
samt Inhalt der Verharmlosung preis. Im Gegenteil, derartige
Angstmomente ermutigen die Hersteller- und Importeursseite, ihre
virilen Überlegenheitsfantasien auszuleben.
Während der Handel noch in heutige Strukturen investiert, planen die
Hersteller hinter verschlossenen Türen schon anderes. Deswegen muss
sich der Handel dringend in die Diskussion um neue Vertriebskonzepte
einbringen. Das Verhältnis vom Handel zum Hersteller/Importeur
entscheidet sich nicht in heimischen Debatten, wie zum Beispiel über
massive Verluste bei Garantie und Gewährleistungsvergütungen.
Sollten die Händlerfunktionäre ihre teuer erworbenen Argumente aus
der Hand geben, wird kein noch so gut gemeintes Kooperationsangebot
zwischen Herstellern/Importeuren und dem Markenhandel verhindern,
dass der Einfluss von außerhalb Österreichs sich weiter beschleunigt.
Zum Schaden aller Autohandelsinteressen, die bei uns auch erheblich
die Retailaktivitäten der Importeure betreffen. Ihr