Keinem Händler und keiner Werkstätte fiele es ein, nicht kostendeckend oder gar gratis zu arbeiten. Weniger zahlungswillig sind die Unternehmer, wenn es um ideelle Leistungen geht, wie sie etwa Kammern und Gremien erbringen oder leisten sollten und wie sie in Zukunft vermehrt erbracht werden müssen. Nunist Sand im Getriebe und Service tut not. Man hat die Wahl zwischen dem Fachmann und einer Vogel-Strauß-Politik. Der Fachmann verursacht Kosten, das Ignorieren des Risikos endet häufig mit Totalschaden. Das gilt für Kfz wie für Firmen.

Wer harten Klartext der Bildsprache vorzieht, möge bedient werden: Funktionär heißt nicht automatisch funktionieren. Schon gar nicht gratis funktionieren. Die Autobranche braucht in den nächsten Jahren exzellente Leute. Die werden nicht umsonst oder um ein Kilometergeld für die anderen in die Schlacht ziehen. Diese Experten lagern auch nicht gruppenweise und abrufbereit in den Kammern. Für das Service, das vonnöten ist, bedarf es der besten Köpfe, und das können nicht zugleich die billigsten sein.

Einen Profi-Job tut niemand für ein Butterbrot. auch tauchen neue Erfordernisse auf, für die in den Kammern kaum die richtigen Leute sitzen. Andere Länder und ähnliche Branchen haben diese Probleme Profi-Organisationen übertragen. In Deutschland funktionieren sie in Form einer "Service GmbH" auf hohem Niveau.

Es wird nicht genügen, alte Ausschüsse auszuforsten, da und dort ein Amterl oder Gschafterl zu streichen und ein paar Polit-Gefälligkeitsposten und Honorare einzusparen. Es geht darum, der Branche jenes ganz neue Service zu bieten, das sie im grenzenlosen Wirtschaftstreiben braucht. In den letzten 100 Jahren wardie Strategie für die Autowelt noch nie so wichtig wie heute.

Das wird niemand für eine Handvoll Cents machen, es sei denn, man nimmt die falschen Menschen für diesen Job, sagt

ergebenst Ihr

Gerhard Lustig