Dem Teilehandel geht es gut. "Noch", so der Zusatz bei der
Gremialtagung.
Die deutsche Abwrackprämie treibt so manchem Teilehändler
Sorgenfalten auf die Stirn. Aufgrund ihres enormen Ausmaßes und der
Möglichkeit, vor der Verschrottung Komponenten zu entnehmen, führt
sie zu einem massiven Anstieg des Gebrauchtteileangebots. Die Preise
verfallen, Altteilehändler suchen neue Märkte - und könnten in
Österreich fündig werden, so Gremialobmann Wolfgang Dytrich: "Die
deutsche Prämie wird uns im nächsten Jahr große Probleme bereiten."
Heuer rechnet der ehemalige GKN-Manager, der unter der Marke Starmann
Teile aus Asien importiert, aber noch mit einem durchschnittlichen
Umsatzplus von 10 Prozent.
Frischer Wind, altes Klima
Darüber hinaus kamen bei der Jahrestagung vor allem die GVO, die
Umsetzung der im Zuge von Euro 5 versprochenen Liberalisierungen, die
Lehrlingsausbildung sowie die generelle Zukunft der
Fahrzeugtechnologie zur Sprache. Immerhin 100 Teilnehmer verfolgten
die morgendlichen Ausführungen von Dr. Bernhard Geringer: Der
Institutsvorstand der TU Wien räumt dem Elektroauto bis 2020 nur ein
Potenzial von 5 Prozent des Fahrzeugbestands ein.
Als bei den nachmittags angesetzten Podiumsdiskussionen ein
Konsumentenschützer gemeinsame Anliegen erörtern sollte, mit dem
Begriff "Wrackbörse" aber nichts anzufangen wusste, war gut ein
Drittel der Teilnehmer bereits aufgebrochen. Die müden Stehsätze, die
manche Kammerfunktionäre danach von sich gaben, dünnten die Reihen
weiter aus. Schade, denn mit dem GM-WerkAspern hatte die um frischen
Wind bemühte Führung des vor der Integration in den Fahrzeughandel
stehenden Gremiums einen durchaus interessanten Tagungsort
ausgewählt. (HAY)