Thomas Körpert ist seit nahezu 21 Jahren im Reifengeschäft. Was jetzt im Sellin abläuft, hat der Apollo-Vredestein-Österreich-Chef noch nicht erlebt: "Abgerechnet wird Ende November, wenn das Sellout die Realität im Markt wiedergibt." Natürlich sieht es auch für den Vertreter der holländischen MarkeVredestein und der schweizerischen Marke Maloya heuer gut aus. Er platzierte deutlich mehr Winterreifen im Markt als die Jahre zuvor. Und auch Körpert musste den einen oder anderen Bestellwunsch des Groß-und Einzelhandels limitieren, weil die Fabriken den globalen Erstausrüstungs-und Ersatzbedarf auch nur bedingt befriedigen können. Die Rohstoffpreisexplosion tut ihr Übriges, die Verfügbarkeitsrate zu begrenzen.

Reserven fürs Tagesgeschäft

Nach der heißen Phase tritt wieder der Alltag ein und deshalb will Körpert auch für das Tagesgeschäft kleinere Bestellmengen in den gängigen Reifengrößen verfügbar halten. "Das verstehe ich unter Pflege langfristiger Kundenbeziehungen." Vredestein bewegt sich in seiner Kernkompetenz Reifen(fach)handel:"Die Wiederverkäufer haben mit unserem Angebot die Chance, solide Margen zu erzielen." Eine transparente Preisstrategie ist dafür unabdingbar. Während Vredestein besonders im hochwertigen Pkw-und SUV-Segment punktet, werden Mengenerfordernisse wie bei Forstinger mit der Eigenmarke Maloya erfüllt. "Aber auch dort gilt es, die Nachfrage nach höherpreisigen Qualitätsreifen zu erfüllen", so Körpert.

Sommersaison 2011 angeleiert

Da nach dem M+S-Hype der Wettbewerb bereits am Sommerreifengeschäft 2011 hantiert, glaubt Körpert, mit der Apollo-Vermarktungsstrategie auch in diesem Feld einen starken Trumpf in der Hand zu haben, den Reifenhandel mit ausreichender Menge bedienen zu können.

Apollo-Vredestein beginnt unter der neuen Besitzerstruktur nun auch inÖsterreich, aus dem Nischendasein herauszutreten und sucht einen Platz im guten Mittelfeld. "Die Voraussetzungen im Markt wurden heuer geschaffen", fühlt sich Körpert gut auf die Zukunft vorbereitet.

Langsam, aber sicher!

Auf der Reifenmesse in Essen war Apollo, neuer Eigentümer von Vredestein, der Star unter den Ausstellern. Aufgrund des globalen Nachfragebooms tun sich die Inder schwer mit der Verfügbarkeit ihres Reifenangebots. Apollo-Vredestein-Österreich-Geschäftsführer Thomas Körpert avisiert realistischerweise seinen Markteintritt mit der Sommerreifen-Saison 2011. Dafür mit einer Dimensionsbreite von 13 bis 19 Zoll und umfassendem SUV-Angebot. "Die Nachfrage nach dem preislich unter Vredestein positionierten Apollo-Brand ist sehr stark. Dieses Interesse erfolgreich in Verkäufe umzusetzen, ist vorrangig 2011 unsere Aufgabe."