Die Verbandstätigkeit des VRÖ und die österreichische
Reifenwirtschaft haben harte Jahre hinter sich. In Salzburg suchen
Industrie und Handel nach neuen Grundlagen zur gegenseitigen
Kooperation.
Die Weltwirtschaft kommt wieder langsam aus ihren Turbulenzen heraus.
Imösterreichischen Reifenhandel macht sich, wenn man die jüngst
kolportierten Zahlen betrachtet, langsam wieder wirtschaftliches
Schönwetter breit. Die Lieferanten melden "ausverkauft", was den
Hineinverkauf in den Handel betrifft. Ergo werden die nachgelagerten
Reifenspezialisten alles tun, um diegebunkerte Ware an den
Verbraucher zu bringen. Allerdings werden auch heuer wieder die
preislichen Spielräume das Wirtschaftswachstum der Betriebe bremsen.
Zudem muss der Wintereinbruch punktgenau zum 1. November einsetzen,
damit das Gesetz der Winterreifen-Ausrüstungspflicht von den
Reifenfachbetrieben voll ausgenutzt werden kann.
Unabhängig dieser Unwägbarkeiten verstärkt einerseits der VRÖ
(Verband der Reifenspezialisten Österreichs) im Interesse seiner
Mitglieder seine Öffentlichkeitsarbeit. Andererseits knüpft der
VRÖ-Vorstand unter Obmann James Tennant und mit geschickter Hilfe
seines Generalsekretärs Richard Vogel zarte Bande, sich künftig
wieder verstärkt als "Club" zu empfehlen.
Der Zeitpunkt ist ideal, wissen die Verantwortlichen. Eine direkte
Präsenz der Industrie auf der AutoZum tritt mehr und mehr in den
Hintergrund. Projekte werden wieder gemeinsam angestoßen. Die
Auftritte von Händlern und Großhändlern werden sich verstärken.
Der Kostendruck lastet schwer auf den Schultern der gesamten
Absatzkette. Das, was die Lieferanten an Kosten nicht mehr zu tragen
bereit sind,übernehmen wieder bewährte Großverteilerkräfte aus dem
In-oder auch Ausland.
Wachstumshoffnungen für den lokalen Reifenspezialisten begründen sich
im Netzwerk mit klarem Bekenntnis zum VRÖ. Auf dem Reifenmarkt haben
sich die Zugänge verändert. Viele kleine Reifenspezialisten können
sich nicht mehr länger auf ihre persönlichen Kontakte zur Industrie
stützen. In europäischen Verteilerachsen -sogenannte D-A-CH-Lösungen
-entwickeln sich vor allem Großhändler, die sich das gesamte im Markt
gängige Marken-und Produktsortiment leisten können.
Wie sich bereits jetzt zeigt, hat sich der leistungsstarke Großhandel
über alle Maßen mit Ware eingedeckt und die vorsichtiger
produzierende Industrie an ihre Liefergrenzen geführt. Der lokale
Reifenspezialist muss sich zur Erfüllung seines Tagesgeschäfts neue
Zugänge im Lieferantenszenario schaffen. Tradierte Beschaffungskanäle
funktionieren immer weniger.
Vieles spricht also für die Renaissance des VRÖ. In Salzburg, am
Eröffnungstag der AutoZum, am 14. Jänner 2011, wird das Programm zum
11. Österreichischen Reifentag darauf abzielen, wie künftig der VRÖ
alle Mitgliederinteressen bündeln kann. Eine Herausforderung mit
Potenzial, damit Industrie und Reifenspezialisten weiter miteinander
Erfolg haben können.