Für Webasto, die in der globalisierten Wirtschaft reüssieren will,
wird bei wechselhaften Kundenwünschen die Vermarktung vor Ort immer
bedeutsamer.
Hervorragende Produkte und gutes Service sind dem Kunden mehr Geld
wert. Diesem ungeschriebenen Gesetz folgen Webasto-Vorstand Dr.
Joachim Damasky, in dessen Geschäftsbereich alle Aktivitäten für
Heiz-, Kühl-und Lüftungssysteme fallen, und sein
Österreich-Geschäftsführer Dieter Hahn auf ihrem gemeinsamen Weg zum
Erfolg. Hahn mit seinem Team ist trotz stagnierender Marktbedingungen
gut aufgestellt. Damasky hat im Krisenjahr 2009 in die
Perfektionierungder Systeme investiert und mit eiserner Hand an die
30 Millionen Euro eingespart. Das kommt dem 49-jährigen
Diplomingenieur bei den ständig wechselnden Erfordernissen auf der
Weltbühne der Zulieferer jetzt zugute. "Als Weltmarktführer im
Bereich Heizsysteme entwickeln wir uns auf einer wettbewerbsfähigen
Kostenbasis weiter und forcieren das Nachrüstgeschäft für
Standheizungen und Schiebedächer hin zum Endkunden."
Marktführer in allen Details
Damaskys Kunden sind nicht allein die Automobilhersteller. Es sind
auch die Landesvertriebsgesellschaften, die beim Konsumenten den
Namen Webasto, entstanden aus den Initialen von Firmengründer Wilhelm
Baier und dem nahe München beheimateten Standort Stockdorf, in
Erinnerung halten. "Wir spüren vor Ort, was der Autofahrer will",
sagt Hahn, der über diverse Tarbuk-Beteiligungen seit 20 Jahren mit
Webasto, 14 davon als Geschäftsführer, verbunden ist: "Wir haben uns
beim Kunden ein hervorragendes Standing geschaffen und bedienen einen
Großteil des heimischen Nachrüstgeschäftes bei
Standheizungssystemen." Mitbewerber Eberspächer dürfte andere
Schwerpunkte in der Vermarktung seines Produktportfolios setzen,
ansonsten wäre die enorme aktuelle Zielsetzung von Damasky von
800.000 Einheiten am Weltmarkt im Jahr nach der Krise nicht
erklärbar.
Mit einer neuen Händlerbroschüre avisiert Webasto "EVO"lutionäres,
vorweg ein zur Erstausrüstung baugleiches Heizungssystem.
Fahrzeugspezifische Baukastensysteme erleichtern den
kosteneffizienten Einbau. "Das gute Produkt allein reicht nicht",
warnt Hahn, "das findet der Kunde inzwischen auch übers Internet."
Also muss der Käufer zwischen seinen Produkterwartungen und der
Realität des Serviceerlebnisses gefunden werden. "Und die ist in der
Praxis oft weit gespannt", weiß Damasky. "Wenn das Service versagt,
sind
Kunden rasch woanders." Dem entgegenzuwirken, ist die Arbeit der
Landesgesellschaft, weiß sich Hahn bei allen Sparprogrammen mit
seinem Team in einer guten Ausgangslage: Bei Betrachtung des Marktes
ist man geneigt zu sagen, bei Webasto sei alles stimmig. Hahn: "Wir
delegieren unsere Vermarktung an keine Großhandelsketten,
maßgeschneidertes Service sowie die Vermittlung des Informations- und
Wissensvorsprungs nehmen wir selbst in die Hand." Tatsächlich ist der
Erfolg von Webasto in den vergangenen Jahren großteils auf die sehr
guten Beziehungen zurückzuführen, die Hahn zu seinen Kunden aufgebaut
hat. Sich vom Mitbewerb abheben und Kunden langfristig binden, sei
jeden Tag von Neuem die Herausforderung, erzählt Damasky von ständig
adaptierten Internethilfen wie dem jetzt in Einführung begriffenen
"Dealer Locator". "Mein Anspruch ist besser zu sein als die anderen,
aber nicht teurer!" In die Produktzukunft blickend, ist für den
promovierten Elektroingenieur E-Mobilität keine Allzweckwaffe für
nachhaltigen Erfolg. Seine Forschungs-und Entwicklungsabteilung ist
auf alle Eventualitäten -CO 2-neutrale Brennstoffe inbegriffen
-eingestellt. Die erfolgreiche Umsetzung im Markt vertraut er heute
wie morgen der Kraft seiner Landesgesellschaften an.