Am Anfang stand die Milchschleudermaschine: In den Dreißigerjahren war sie aus dem Alltag der Bauern nicht wegzudenken, doch die benötigten Dichtungen waren beinahe unerschwinglich. Der junge Handwerker Josef Wondraschek kam auf die Idee, sie selbst herzustellen- anfangs buchstäblich auf dem Küchenherd, später im eigenen Vulkanisierbetrieb. Damit legte Wondraschek 1935 in der südböhmischen Stadt Krumau den Grundstein zur heute sieben Standorte umfassenden, elf Millionen Euro Jahresumsatz erwirtschaftenden Reifenhandelsgruppe. Die Philosophie ist die gleiche geblieben: "Wir sind kein anonymes Großunternehmen", sagt Christoph Wondraschek, der gemeinsam mit seinen Brüdern Michael und Peter in dritter Generation die Geschäfte führt. "Wir sind eine Firma zum Angreifen, deren Mitarbeiter stets erreichbar sind."

Nachhaltige Strategie

Erfolg definiert man bei Reifen Wondrascheküber eine außerordentlich stabile Finanzstruktur, die nicht durch übermäßige Gewinnentnahmen geschwächt werden soll, und über langjährige Beziehungen zu Mitarbeitern und Lieferanten. Zur Zukunftssicherung setzt man auf geordnete Expansion: So kam erst im Frühjahr ein Betrieb in Zwettl an der Rodl hinzu, das Händlernetz für die Importmarken Cooper und Nexen wird kontinuierlich ausgebaut.

Runderneuerung als Kerngeschäft

Das allererste Standbein, das Vulkanisieren, spielt auch heute noch eine wichtige Rolle. Nachdem am Ende des Zweiten Weltkriegs die Betriebsausstattung gerade noch aus Krumau nach Urfahr gerettet werden konnte, begann dort das Runderneuerungsgeschäft von Neuem, bevor 1967 ein eigenes Werk in Gallneukirchen errichtet wurde. Die Runderneuerung von Lkw-Reifen, bei der man mit BAN-DAG kooperiert, ist auch heute noch attraktiv. Runderneuerungen sind schließlich nicht nur bis zu einem Drittel günstiger als Neureifen, sondern schonen auch die Umwelt. Die Zukunft von Reifen Wondraschek steht also auf mehreren stabilen Beinen. Das bewiesen auch 350 Gäste, die Mitte September in Linz gemeinsam mit den 65 Mitarbeitern das Firmenjubiläum gefeiert haben. Mit Philipp, Sohn von Michael Wondraschek und seit 2004 als Serviceleiter in Linz tätig,ist überdies schon die vierte Unternehmergeneration aktiv.