Vom Stadtflitzer bis zur Luxuslimousine: Bei Anhängerkupplungen
punktet Rameder mit einer einzigartigen Sortimentstiefe.
Viel würde der Besucher im deutschen Örtchen Munschwitz vermuten,
aber nicht das: In der kleinen Landgemeinde trifft man zwischen
Feldern und Bauernhöfen auf das modernst ausgestattete
Logistikzentrum des europäischen Marktführers in Sachen
Anhängerkupplungen. Fast 200.000 Kupplungen seien im Vorjahr von hier
aus versandt worden, berichtet Dirk Schöler, Geschäftsführer von
Rameder. Heuer sollen es zumindest 210.000 bis 220.000 Stück werden.
Erfolgsfaktor Service
Wie lautet das Erfolgsgeheimnis des vergleichsweise jungen
Unternehmens?"Der Preis allein ist es schon lange nicht mehr", betont
Schöler. Stattdessen gehe es um "wirklich zufriedene Kunden".
Beispielsweise beschäftige man mehrere Dutzend sorgfältig geschulte
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um per Telefon die überraschend
komplizierte Auswahl und Montage der Anhängerkupplungen zu
erleichtern. Nicht nur Privatkunden, auch Kfz-Betriebe kommen gerne
auf diese Unterstützung zurück. Rund 60 Prozent des Umsatzes
erwirtschaftet Rameder mit Firmenkunden, denen gesonderte Konditionen
gewährt werden. "Dieser Anteil dürfte noch weiter steigen", so
Schöler.
Enorme Auswahl
Die Werkstätten wissen die Sortimentstiefe von Rameder zu schätzen.
Im Zentrallager sind mehr als 60.000 Anhängerkupplungen aller
gängigen Marken verfügbar, darunter Varianten für so außergewöhnliche
Zugfahrzeuge wie Toyota Aygo, Ford Ka und BMW Z4. "An Spitzentagen
wickeln wir pro Tag über 1.200 Bestellungen ab", erklärt Schöler.
Neben den Kupplungen werden auch Elektrosätze und weitere für den
Einbau benötigte Komponenten versandt. Hinzu kommt ein wachsendes
Angebot an Transport-und Zubehörprodukten, das von der Dachbox bis
zum Fahrradträger reicht.
Bemerkenswerte Erfolgsgeschichte
Begonnen hat die Firmengeschichte erst vor rund 20 Jahren, als Ulrich
Rameder neben seiner Tätigkeit im öffentlichen Dienst in den
Gebrauchtwagenhandel einstieg. Beim Versuch, überzählige
Anhängerkupplungen zu Geld zu machen, stieß er auf einen bis dahin
völlig unterschätzten Markt: Seine "Garagenfirma" entwickelte sich
binnen Kurzem zu einem mittlerweile 130 Personen beschäftigenden,
über 40 Millionen Euro erwirtschaftenden Unternehmen.
InÖsterreich verfügt Rameder seit Längerem über eine Niederlassung
in Wels. Das dreiköpfige Team von Niederlassungsleiter Siegfried
Feischl hält besonders schnell drehende Produkte vor Ort vorrätig und
kümmert sich um die persönliche Betreuung des Marktes - mit Erfolg,
wie der Vorjahresumsatzvon rund 4,1 Millionen Euro beweist. "Für
2011 schätzen wir eine Umsatzsteigerung von 5 bis 10 Prozent als
erreichbar ein", so Schöler.
Darüber hinaus könnten künftig auch Länder wie Tschechien, die
Slowakei, Ungarn oder Kroatien aus Wels betreut werden. Seit der zu
Jahresbeginn erfolgten Mehrheitsübernahme durch eine
Investorengesellschaft verfolgt Rameder nämlich einen noch
offensiveren Expansionskurs, der sich derzeit in ersten Aktivitäten
in der Schweiz, den Beneluxstaaten und Skandinavien niederschlägt.