Opel will sich als "stabile Nummer 2" am heimischen Markt behaupten -
zuweilen mit Kurzzulassungen, doch immer in enger Abstimmung mit den
Händlern, wie Importchef Mag. Alexander Struckl versichert.
8 Prozent Marktanteil lautet das Ziel, das sich der wieder erstarkte
Hersteller heuer gesetzt hat. Nachdem von Jänner bis Juli 1.500 Autos
mehr verkauft wurden als im Vergleichszeitraum 2010, ist diese Zahl
in greifbare Nähe gerückt. Attraktive Modelle wie Meriva und Insignia
leisten dazu einen wichtigen Beitrag, der neue Zafira wird im Herbst
folgen. "Dennoch wollen wir unser Ziel keinesfalls um jeden Preis
erreichen", schränkt Struckl ein: "Zu viel Zulassungsdruck auf die
Händler ist meines Erachtens gerade jetzt, da die Branche in einen
heißen Herbst geht, weder notwendig noch gesund."
Im Einklang mit dem Handel
Wie passt das zu der von Opel betriebenen Kurzzulassungspolitik?
Schließlich hat im ersten Halbjahr kein anderer Hersteller so viele
Autos nur vorübergehend angemeldet: 5.418 Kurzzulassungen entsprachen
über 37 Prozent des gesamten Absatzvolumens. Der Branchenschnitt lag
dagegen bei "nur" 22,58 Prozent.
"In all unseren kurzzugelassenen Fahrzeugen sitzen am Schluss
Kunden", entgegnet Struckl. "Das ist nichts anderes als ein
Lagerwagenbonus, der im Verkaufsgespräch gut argumentierbar ist und
daher von unseren Händlern gerne verwendet wird." Er unterstreicht,
dass auch die Kurzläufer ausschließlich über die eigene
Vertriebsorganisation vermarktet werden.
"Geschäft statt Fliesen"
Im Händlernetz ist man jedenfalls mit der Politik des Importchefs
zufrieden. Die Vorschusslorbeeren, die Struckl bei seinem Amtsantritt
im Frühjahr 2010 gewährt worden sind, haben auch die monatelangen
Verhandlungen um die ab Juni 2013 geltenden Verträge überdauert.
Händlerverbandspräsident Ing.Helmuth Günther erwartet zwar
Mehrkosten, diese seien schlussendlich aber "noch vertretbar".
Ausdrücklich lobt er die Bemühungen von GM Austria, das europaweite
Vertragswerk an die österreichischen Rahmenbedingungen anzupassen.
"Ich denke, die Verträge wurden sehr fair formuliert und bieten
unseren Händlern einen relativ weit reichenden Bestandsschutz", meint
Struckl. In Summe liege der Fokus "ganz klar auf dem Geschäft und
nicht auf den Fliesen".
Bestand im Mittelpunkt
11 Vertragsbetriebe werden ab dem Jahreswechsel als Stützpunkthändler
für den Ampera fungieren. Das schon im Vorfeld mit großem Medienecho
bedachte Elektroauto, dessen zusätzlicher Benzinmotor als "Range
Extender" die Alltagstauglichkeit sicherstellt, wird 2012 in vorerst
300 Exemplaren nach Österreich kommen.
Für Struckl ein denkbar günstiger Anlass, weiter an Image und
Absatzzahlen zu arbeiten, Der Hauptfokus liege dabei aber nicht auf
dem Marktanteil, sondern auf der Umkehr der jahrelang rückläufigen
Bestandsentwicklung: "Das ist schließlich auch für die 3.500
Arbeitsplätze im Vertriebsnetz von entscheidender Bedeutung."