8 Prozent Marktanteil lautet das Ziel, das sich der wieder erstarkte Hersteller heuer gesetzt hat. Nachdem von Jänner bis Juli 1.500 Autos mehr verkauft wurden als im Vergleichszeitraum 2010, ist diese Zahl in greifbare Nähe gerückt. Attraktive Modelle wie Meriva und Insignia leisten dazu einen wichtigen Beitrag, der neue Zafira wird im Herbst folgen. "Dennoch wollen wir unser Ziel keinesfalls um jeden Preis erreichen", schränkt Struckl ein: "Zu viel Zulassungsdruck auf die Händler ist meines Erachtens gerade jetzt, da die Branche in einen heißen Herbst geht, weder notwendig noch gesund."

Im Einklang mit dem Handel

Wie passt das zu der von Opel betriebenen Kurzzulassungspolitik? Schließlich hat im ersten Halbjahr kein anderer Hersteller so viele Autos nur vorübergehend angemeldet: 5.418 Kurzzulassungen entsprachen über 37 Prozent des gesamten Absatzvolumens. Der Branchenschnitt lag dagegen bei "nur" 22,58 Prozent.

"In all unseren kurzzugelassenen Fahrzeugen sitzen am Schluss Kunden", entgegnet Struckl. "Das ist nichts anderes als ein Lagerwagenbonus, der im Verkaufsgespräch gut argumentierbar ist und daher von unseren Händlern gerne verwendet wird." Er unterstreicht, dass auch die Kurzläufer ausschließlich über die eigene Vertriebsorganisation vermarktet werden.

"Geschäft statt Fliesen"

Im Händlernetz ist man jedenfalls mit der Politik des Importchefs zufrieden. Die Vorschusslorbeeren, die Struckl bei seinem Amtsantritt im Frühjahr 2010 gewährt worden sind, haben auch die monatelangen Verhandlungen um die ab Juni 2013 geltenden Verträge überdauert. Händlerverbandspräsident Ing.Helmuth Günther erwartet zwar Mehrkosten, diese seien schlussendlich aber "noch vertretbar". Ausdrücklich lobt er die Bemühungen von GM Austria, das europaweite Vertragswerk an die österreichischen Rahmenbedingungen anzupassen.

"Ich denke, die Verträge wurden sehr fair formuliert und bieten unseren Händlern einen relativ weit reichenden Bestandsschutz", meint Struckl. In Summe liege der Fokus "ganz klar auf dem Geschäft und nicht auf den Fliesen".

Bestand im Mittelpunkt

11 Vertragsbetriebe werden ab dem Jahreswechsel als Stützpunkthändler für den Ampera fungieren. Das schon im Vorfeld mit großem Medienecho bedachte Elektroauto, dessen zusätzlicher Benzinmotor als "Range Extender" die Alltagstauglichkeit sicherstellt, wird 2012 in vorerst 300 Exemplaren nach Österreich kommen.

Für Struckl ein denkbar günstiger Anlass, weiter an Image und Absatzzahlen zu arbeiten, Der Hauptfokus liege dabei aber nicht auf dem Marktanteil, sondern auf der Umkehr der jahrelang rückläufigen Bestandsentwicklung: "Das ist schließlich auch für die 3.500 Arbeitsplätze im Vertriebsnetz von entscheidender Bedeutung."