Seit gut einem halben Jahr legt Castrol den Kunden das Thema
Kundenzufriedenheit verstärkt ans Herz.
KUZU: Nein, das ist nicht die Abkürzung für Kurzzulassungen und es
handelt sich auch nicht um eine neu entdeckte Tierart in der
afrikanischen Savanne. KUZU ist das Synonym für Kundenzufriedenheit:
ein Ausdruck, der beim Schmierstoff-Spezialisten Castrol stark an
Bedeutung gewonnen hat. Seit rund sechs Monaten werden die Projekteumgesetzt - und der neue Generaldirektor Peter Spatzierer ist äußerst
zufrieden. Es geht bei diesem Programm nicht um die Zufriedenheit der
Castrol-Kunden mit dem Lieferanten, wie vielleicht manch
Uneingeweihter glaubt, sondern um die Kundschaft der Castrol-Kunden
-jene Leute also, die in die Werkstätten und Autohäuser quer durchs
Land kommen.
Nicht nur Familienbetriebe als Zielgruppe
Natürlich weiß man bei Castrol, dass es Kundenzufriedenheitsprogramme
auch bei den Autoimporteuren gibt: "Unsere erste Zielgruppe sind die
klassischen Familienbetriebe", erklärt Spatzierer. "Doch auch größere
Unternehmen mit mehreren Filialen und mehr als 100 Mitarbeitern
können von unserem Programm profitieren."
KUZU basiert auf 21 "Bausteinen", die alle Bereiche des
Kundendienstes abdecken und von denen jeder in 4 x 20 Minuten
"abgearbeitet" werden kann. "Jedes Unternehmen hat dafür zwei Monate
Gelegenheit", sagt Spatzierer: "Ich denke, dass die Zufriedenheit der
Kunden so viel Zeit wert sein sollte." Im Idealfall sollten sich alle
Mitarbeiter mit Kundenkontakt zusammensetzen, um die "Bausteine"
gemeinsam anzuschauen.
Dabei ist für Abwechslung gesorgt: Es gibt Audio-CDs ebenso wie
fertige Präsentationen, Handbücher oder Videos. Jeder Kunde kann
entscheiden, was für ihn am sinnvollsten ist. Drei Möglichkeiten
stehen zur Auswahl: Am idealsten -und laut Spatzierer langfristig am
wirkungsvollsten -ist es, wenn sich das Unternehmen selbst um die
Kundenzufriedenheit kümmert, also beispielsweise der Junior-Chef oder
ein engagierter Betriebsleiter seine Mitarbeiter immer wieder
versammelt, um dieses Thema zu besprechen. Doch Castrol bietet auch
gerne "Geburtshilfe" an: So erklärt der Gebietsleiter den einen oder
anderen "Baustein" im Autohaus bzw. der Werkstätte. Als dritte
Möglichkeit gibt es externe Trainer, die heikle Themen wie etwa das
Reklamationsmanagement vor Ort "erarbeiten".
Und im Gegensatz zu den Kundenzufriedenheitsprogrammen der großen
Hersteller, die auf nackten Fakten basieren, gehört bei Castrol auch
Humor dazu: So spielen professionelle Schauspieler Szenen, die in
jeder Werkstätte bzw. in jedem Autohaus Tag für Tag vorkommen. "Das
soll Schmunzeln hervorrufen", heißt es bei Castrol.
Andere Länder wollen nachziehen
Ausgelegt ist das Kundenzufriedenheitsprogramm auf drei Jahre, die
Kosten liegen bei 149 Euro monatlich. Wie gut KUZU angenommen wird,
belegen die Zahlen: "Nach dem ersten Halbjahr haben wir bereits mehr
als 100 Abonnenten", erklärt Spatzierer: "Damit erreichen wir etwa
170 Outlets, weil auch größere Betriebe dabei sind." Bis Jahresende
werden 200 Abonnenten angepeilt.
Dass das Thema ankommt, zeigt auch die Reaktion im Ausland: Das
größte Interesse besteht in Tschechien, aber auch Deutschland und die
Schweiz wollen KUZU 2012 übernehmen.