In der Auseinandersetzung zwischen Peugeot und jenen Betrieben, deren
Handelsverträge nicht verlängert wurden, gab es eine erste Einigung.
Zur Erinnerung: Bevor am 31. Mai die bisherigen Haupthandelsverträge
ausliefen, waren allen Händlern neue Vereinbarungen in Aussicht
gestellt worden. Für 3 Betriebe gab es jedoch ein böses Erwachsen:
Die Autohäuser Moriggl (Innsbruck), Brötzner (Salzburg) und Marchhart
(St. Pölten) fanden sich plötzlich ohne Vertrag wieder. Ihnen blieb
nur ihr Servicevertrag, der bei Erfüllung aller Standards bekanntlich
vom Importeur nicht gekündigt werden kann.
Erstaunliche Strategie
Bevor die Rechtsanwälte zur Tat schreiten konnten, kam es in St.
Pölten zu einer Einigung: Firmenchef Helmut Marchhart erklärte sich
bereit, künftig als Subhändler des importeurseigenen Autohauses in
Linz tätig zu sein. Eine ähnliche Lösung könnte sich in Salzburg
abzeichnen. In Innsbruck pocht Geschäftsführer Philipp Lantos dagegen
auf seine Selbstständigkeit: Immerhin ist sein Unternehmen seit 59
Jahren für die Löwenmarke tätig und konnte bis zuletzt rund 650
Neuwagenverkäufe pro Jahr vorweisen. Lantos hat daher Klagen nach dem
Handelsvertretergesetz (Ausgleichsanspruch), dem
Unternehmergesetzbuch (Investitionsersatz) sowie auf Schadenersatz
eingebracht.
Angesichts dieser Vorgänge bleibt der Beobachter erstaunt zurück: Ist
es tatsächlich im Interesse des Herstellers, selbstständige Händler
einer eigenen Vertriebsstruktur einzugliedern, die teilweise weitaus
geringere Marktanteile erzielt?