Wenn in einem Monat um 6,54 Prozent weniger Gebrauchtwagen verkauft werden als ein Jahr zuvor, dann darf dies als ein gewisses Alarmzeichen gelten. Ausreden (wie etwa das Wetter) zählen hier nicht, denn der Juli war - mit Ausnahme der kurzen Hitzewelle in der ersten Monatshälfte - aufgrund des vielen Regens ein zum Autokaufen perfekt geeigneter Monat. Und doch standen am Ende um 4.876 Gebrauchtwagen weniger in der Zulassungsstatistik; damit fiel der Verkauf erstmals seit 2008 im Juli wieder unter die Grenze von 70.000 Fahrzeugen. Eine Analyse der einzelnen Marken fällt schwer, denn es gab so gut wie bei jedem Hersteller ein Minus: Über Zuwächse dürfen sich - abgesehen von kleineren Marken wie z. B. Lexus und Saab - nur Kia (+19,12 %) und Seat (+6,56 %) freuen; aber bei diesen Marken ist der Aufschwung aufgrund des wachsenden Bestandes erklärbar.

"Regional sehr unterschiedlich"

Einer, der die negativen Zahlen bei den Gebrauchtwagen nicht ganz nachvollziehen kann, ist Walter Graf, Leiter des Grazer Kundencenters der Wolfgang Denzel AG. "Wir liegen bei den Gebrauchtwagenverkäufen im Juli sogar um 2 Stück über dem Vorjahr", sagt Graf: "Die Lage ist also regional und von Händler zu Händler sehr unterschiedlich." Dass bei Fiat und Hyundai im Juli deutlich weniger Gebrauchtwagen verkauft wurden, liegt nach Meinung Grafs auch an den "Umweltprogrammen" der Importeure: "Viele Autos, die wir beim Kauf eines Neuwagens bekommen, kann man ja nur noch verschrotten." Doch diese Autos würden dann eben als Gebrauchtwagen fehlen ...