Mit seinem satten Marktzuwachs von 9,19 Prozent steht derösterreichische Automarkt in Europa recht einsam da. In Summe sind die europäischen Autoverkäufe in den ersten 7 Monaten um 1,7 Prozent gesunken. Weltweit befindet sich die Branche zwar nach wie vor auf Wachstumskurs, doch stellen immer mehr Beobachter die Frage, ob es sich nur um ein vorübergehendes Hoch zwischen 2 Krisen handelt: Die Schuldenprobleme der USA, die nicht endenwollenden Turbulenzen im Euro-Raum sowie Anzeichen einer Wirtschaftsabschwächung in China nähren die Furcht vor einer "double dip recession".

Vergangenheit und Zukunft Vor diesem Hintergrundöffnet die IAA vom 15. bis 25. September am Frankfurter Messegelände ihre Pforten. Die Veranstalter bemühen sich naturgemäß, anstelle der wirtschaftspolitischen Tagesthemen andere Aspekte herauszustreichen: So findet die Leitmesse 125 Jahre nach der offiziellen "Erfindung des Automobils" durchCarl Benz statt.

Die derzeit wahrscheinlichste Version der automobilen Zukunft soll in Frankfurt in einer "Halle der Elektromobilität" vermittelt werden: In dieser werden Autokonzerne wie Daimler, GM, PSA, Renault und Mitsubishi ebenso vertreten sein wie Zulieferer, Elektro- und Industrieunternehmen. Ist diese Messehalle, vorrangig gedacht als Leistungsschau der (deutschen) Wirtschaft, auch ein unbewusster Ausblick auf neue Wettbewerber, die in den kommenden Jahren das Geschäft mit der Mobilität revolutionieren könnten?

Branchenorientiertes Programm

Die Konsumgewohnheiten der Autofahrer haben sich im vergangenen Jahrzehnt bereits nachhaltig verändert. So sei der Anteil der Neuwagenfinanzierungen seit 2003 von rund 10 auf deutlich mehr als 50 Prozent gestiegen, während sich die Barzahlerquote von 64 auf nahezu 35 Prozent halbiert habe, teilt der Verband der Automobilindustrie (VDA) mit. Er wird dieser Entwicklung mit einer Fachtagung am19. September Rechnung tragen. Weitere Vorträge werden sich mit vor allem in Deutschland relevanten Themen, etwa der Zollund Fahrzeugsteuersituation, beschäftigen.

Mehr Autoaussteller

Im Zentrum der Schau stehen aber selbstverständlich die Neuheiten von insgesamt 75 Automarken. "Hersteller aus den USA und Asien, die 2009 krisenbedingt nicht dabei sein konnten, werden wieder ausstellen", freut sich VDA-Präsident Matthias Wissmann über eine deutlich stärkere Beteiligung als zuletzt. Insgesamt sollen rund 900 Aussteller eine Fläche von 210.000 m2 belegen. Welche Höhepunkte sind schon jetzt absehbar?

Deutschland im Mittelpunkt

Für die deutschen Autobauer ist die IAA traditionell ein Heimspiel. Der VW-Konzern hat beispielsweise schon die zweisitzige Stadtwagenstudie "Audi urban concept", den Audi A8 Hybrid und den neuen Porsche 911 Carrera angekündigt. Am Stand der Marke Volkswagen debütiert die Serienversion des Kleinstwagen up!, der in Österreich Anfang kommenden Jahres verfügbar sein wird. Anfangs wird es Benzin- und Erdgasversionen geben, ein Elektromodell soll 2013 folgen.