Allzu oft bekommt man sie ja nicht zu Gesicht, jene Damen und Herren, die im fernen Brüssel nicht nur über die richtige Krümmung der Gurken und die Normung von Präservativen entscheiden, sondern auch die Zukunft des Automobilhandels bestimmen. Doch unlängst reiste einer von ihnen nach Österreich, um über Details der Gruppenfreistellungsverordnung zu referieren -besser bekanntunter der Abkürzung GVO. Alex Bierer heißt der Mann, der bei der Europäischen Kommission in der Generaldirektion Wettbewerb werkt. Er mag ein guter Jurist sein, der Herr aus Brüssel, auch ein Experte auf dem Gebiet der Texte. Was er ganz sicher nicht ist: ein Kenner der Autobranche. Das ist schade, wenn nicht gefährlich: Denn die neue GVO wird die Branche verändern, das ist sicher. Wenn Leute über unser aller Schicksal entscheiden, die -wie es Wiesenthal-Vorstand Dr. Alexander Martinowsky sagte -den "Autoherstellern auf den Leim gegangen sind", dann ist es kein Wunder, wenn die Zahl derEU-Kritiker zunimmt.