Dass Bremsscheiben getauscht werden müssen, sobald sie die fahrzeugspezifische Minimaldicke unterschreiten, liegt auf der Hand. "Probleme können aber nicht nur durch abgenutzte, sondern auch durch neue Scheiben auftreten, wenn diese keine Qualitätsprodukte sind", mahnt Nicolas de Gaudemont, Aftermarket Business Unit Director von Brembo. Der renommierte Lieferant von Bremsscheiben hat Ende 2009 übrigens auch Bremsbeläge in sein Angebot aufgenommen hat.

Technischer Fortschritt

Zu den Distributoren von Brembo zählt beispielsweise Hella Handel Austria, darüber hinaus auch Partner von TRW. Neben den vom Hella selbst bearbeiteten Geschäftsfeldern ist die Bremse laut Marketingleiter Erik Diwald "eine der wichtigsten Sortimentsgruppen".

Derendinger vertraut in puncto Bremse auf Brembo, Jurid und Ferodo. Das zur Swiss Automotive Group zählende Unternehmen spricht ebenfalls von einem wichtigen, zuletzt deutlich gewachsenen Geschäftsbereich.

Bei Birner umfasst das Programm die Hauptmarken Brembo, TRW und Textar. "Bei den großen Herstellern lässt sich ein Trend hin zu lackierten Bremsscheiben ablesen, die besonders das Premiumsegment ansprechen sollen", berichtet Marketingleiter Richard Pleil. Beschichtungen, die frei von schädlichem Chrom-6 sind, schonen nicht zuletzt die Umwelt.

Auch Kastner registriert einen immer stärkeren Trend zu beschichteten Bremsscheiben. Bei Neuaufnahmen kämen überwiegend derartige Produkte zum Zug. Die Bremsscheiben im Sortiment von Kastner stammen von Jurid, Zimmermann und Japanparts, die Klötze von Jurid und JAS.

Vielseitiges Programm

Die zur TMD Friction Group zählende Marke Textar, Bremshydraulik von ABS und das auf japanische und koreanische Fahrzeuge zugeschnittene Komplettprogramm von Nipparts gibt es bei Car Parts. "Mit diesen drei Qualitätsmarken sind wir sehr gut aufgestellt und können unsere Handelspartner rasch mit Teilen in Erstausrüsterqualität beliefern", so Firmenchef Klaus Hölbling. Herbert Degelsegger, Eigentümer des Linzer Teilehändlers d!Teil, konzentriert sich auf Delphi sowie Austauschbremssättel von Remy und ERA. Als Programmergänzung führt er Bremsenmaterial von TRW und Brembo.

"Wir haben keine Preis-,sondern eine Beschaffungsdiskussion", sieht Erwin Leitner, Geschäftsführer von ATP, in der Lieferfähigkeit den entscheidenden Faktor im Bremsengeschäft. Die Teilehandelsgenossenschaft setzt auf die Marken Jurid und Ferodo.

Schulungen immer wichtiger

"Die Bremsscheiben werden immer größer, der Anteil der beschichteten Scheiben nimmt stetig zu und Bremsschreiben mit integriertem Radlager werden auch am Aftermarket an Bedeutung gewinnen", beobachtet Matthias Kessel, technischer Schulungsleiter von Jurid. Laufrichtungsgebundene Scheibenbremsbeläge und Bremssättel mit integriertem Handbremsmechanismus seien weitere Trends, all das mache professionelle Weiterbildung immer wichtiger.

Dafür sorgen Handelspartner wie Autoteile Klein. Vor einigen Wochen hat das Unternehmen gemeinsam mit Jurid die ersten, von über 400 Personen besuchten Theorie-und Praxisschulungen des heurigen Jahres durchgeführt. Weitere Termine werden folgen. Marketingleiter Rudolf Bayer positioniert sein Unternehmen als "Spezialist für alle Fahrzeughersteller". Trotz des "extrem breiten Lieferprogramms", bestehend aus Bremsscheiben von Jurid und Zimmermann, Bremssätteln von Delco Remy sowie diversen Produkten von Pex sowie Herth+Buss, punkte man sogar bei langsam drehenden Produkten mit maximaler Lieferfähigkeit.

Für welchen Lieferanten sich die Kfz-Betriebe auch entscheiden, eines steht fest: Die Bremse ist, sinkenden Fahrleistungen zum Trotz, noch immer die beste Basis, um das Werkstattgeschäft zu beschleunigen.