"Chancen nützen, Strategien überprüfen und Effizienz steigern", rät
das Fraunhofer Institut den österreichischen Autozulieferern.
So schnell sich die Zulieferbranche von der Wirtschaftskrise erholt
hat, so einschneidende Veränderungen stehen ihr bevor: Die immer
wichtigere Rolle von Osteuropa sowie die Elektromobilität werden die
Zukunft prägen, ist Univ.-Prof. Dr. Wilfried Sihn, Geschäftsführer
von Fraunhofer Austria, überzeugt.
Bis zum Jahr 2014 kämen rund 35 Prozent der europäischen
Pkw-Produktion aus dem Osten, meint der Branchenexperte. Damit wachse
die dortige Zulieferstruktur: 2004 waren in der Region "CEE" erst
700,2008 bereits 2.327 Lieferanten aktiv. Für österreichische
Betriebe bedeutet dies mehr Konkurrenz, aber auch Chancen auf neue
Abnehmer.
Keine Elektro-Revolution
Wie steht es um die Elektromobilität?"Zumindest im nächsten Jahrzehnt
wird das Elektroauto das Fahrzeug der Reichen -das Drittfahrzeug für
die Stadt -bleiben", sagt Sihn. "Die Wahrscheinlichkeit, dass
kurzfristig gravierende Durchbruchsinnovationen bei den Batterien
erreicht werden, ist nicht sehr hoch."
Dementsprechend geht Sihn davon aus, dass die Produktionszahlen
konventioneller Antriebssysteme "bis 2025 oder 2030" kons-tant
bleiben werden.
Dennoch: Auf lange Sicht werden Elektronik und Chemie deutlich
wichtiger sein als heute, während Knowhow aus der "alten"
Autoindustrie an Bedeutung verliert. Gerade am Hochlohnstandort
Österreich sind die Unternehmen gut beraten, sich frühzeitig darauf
einzustellen.