Als einziger heimischer Anbieter von Dealer Management Systemen kann
incadea auf eine weltumspannende Präsenz verweisen. Verbunden mit
besten Kontakten zu den Automobilkonzernen, soll dies auch in
Österreich für weitere Zuwächse sorgen.
Wenn es um Software für Autohändler geht, kann Patrick Katenkamp über
ein Jahrzehnt Erfahrung vorweisen. Zuletzt war er bei Opel für Dealer
Management Systeme verantwortlich, dann wechselte er zu incadea und
fungiert seit Kurzem als Chief Operations Officer des in Salzburg
ansässigen Unternehmens.
Dieses ist, ebenso wie die Vertriebsgesellschaft S4, in der Branche
gut bekannt. Doch kaum jemand weiß um die internationalen Dimensionen
der Aktivitäten: Weltweit gibt es rund 45.000 Anwender, die für 2.300
Unternehmen in 77 Ländern arbeiten. Was macht incadea so erfolgreich?
Fortschrittliche Technik
"Auf so gut wie jedem Computer läuft ein Programm von Microsoft",
lacht Heinz Strohbichler. Bis zum Verkauf an griechische Investoren
im vergangenen Herbst war er gemeinsam mit Peter Wenger
geschäftsführender Gesellschafter von incadea. Jetzt beschränken sich
die beiden Branchenkenner auf die Leitung der österreichischen
Aktivitäten.
Die enge Zusammenarbeit mit Microsoft, erklärt Strohbichler, hat von
Anfang an für eine leicht zu bedienende, leistungsfähige und gut
integrierbare Softwarearchitektur gesorgt. Derzeit arbeite man
bereits an der nächsten Entwicklungsstufe. Zentrale Aspekte seien
dabei individuelle Auswertungs-und Verknüpfungsmöglichkeiten,
Kommunikationsfunktionen sowie die Verknüpfung mit sozialen
Plattformen: Zum Beispiel werde es immer wichtiger, Anfragen aus dem
Internet zu beantworten oder rasch auf negative Kundenkommentare zu
reagieren.
Internationale Partnerschaften
"Für einen kleineren, lokalen Anbieter wäre dieser technische Aufwand
gar nicht mehr zu bewältigen", sagt Katenkamp. incadea werde dagegen
von GM und BMW international empfohlen.
Auch von VW gebe es eine internationale Empfehlung, wenngleich man
sich hier vor allem auf den asiatischen und russischen Markt
konzentriere, da das System "Cross" von Porsche inÖsterreich
"naturgemäß bereits gesetzt" sei.
Die größten Hoffnungsmärkte von incadea liegen dort, wo auch die
Autohersteller Zukunftspotenziale sehen: So hat man vor Kurzem die
Mehrheit an einem russischen IT-Unternehmen erworben. In China
kooperiert man mit VW und in Indien mit VW und BMW. "In drei bis vier
Jahren sollten 50 Prozent unseres Geschäftsvolumens aus Asien
kommen", meint Katenkamp.
Ford im Fokus
Derösterreichische Markt, versichert die Firmenleitung, werde
darüber aber keineswegs vernachlässigt. Hier verfügt S4 über 28
Mitarbeiter sowie neben dem Firmensitz in Salzburg-Wals über
Standorte in Leibnitz und Wien. Bei Opel nützen bereits fast alle,
bei BMW immerhin 60 Prozent der Haupthändler incadea. Sehr zufrieden
sind Strohbichler und Wenger auch mit der Entwicklung im
Werkstattnetz von Mercedes-Benz: Seit 2008 habe man eine eigens
entwickelte Version des Programms in 27 Betrieben platziert,
innerhalb von "ein bis zwei Jahren" wolle man auch die 21
verbleibenden Firmen ausstatten.
Die Wachstumspläne reichten darüber hinaus, betont Strohbichler:
"Derzeit befinden wir uns beispielsweise im Zertifizierungsverfahren
bei Ford." Andere Marken könnten folgen. Pro Jahr sollten sich
zumindest 20 österreichische Autohäuser für incadea entscheiden, so
Strohbichler: "Das wäre kein aggressives, aber ein kontinuierliches
Wachstum."