Während andere Schnellserviceketten einer unsicheren Zukunft
entgegenblicken, will Midas wieder expandieren.
Rund 11 Prozent Umsatzsteigerung im vergangenen Wirtschaftsjahr,
heuer 8 Prozent- Midas ist wieder auf derÜberholspur. Das war nicht
immer so: Vor drei Jahren lähmte die Trennung von zweifelhaften
Franchisepartnern das Netz. Mittlerweile gehören alle elf
verbliebenen Standorte dem Unternehmen selbst, die neuerliche
Expansion ist fix eingeplant.
"Bis zum Herbst werden wir einen neuen Betrieb in Wien-Donaustadt
eröffnen", erklärt Commercial Director Robert Dörr. 2011 sind zwei
weitere Eröffnungen geplant, mittelfristig soll es allein in der
Bundeshauptstadt sieben zusätzliche Filialen geben. Gemeinsam mit
Wiener Neustadt und St. Pölten werde das Netz auf zumindest zwanzig
Standorte anwachsen, skizziertDörr. Sein Optimismus fußt auf der
Ertragslage: Mit einer durchschnittlichen Umsatzrendite von 10
Prozent pro Standort sei man "die mit Abstand profitabelste
Konzerngesellschaft".
Stabiler Hintergrund
Im internationalen Vergleich spieltÖsterreich dennoch nur eine
bescheidene Rolle. Allein in Nordamerika gibt es knapp 2.000
Filialen. Der europäische Unternehmensteil, der im Eigentum der
französischen Norauto-Gruppe steht, bringt es auf weitere 1.000
Standorte.
Frankreich ist mit 370 Betrieben quasi der zweite Heimatmarkt. Ein
dort vorexerziertes Konzept könnte demnächst auch hierzulande
umgesetzt werden: An besonders frequentierten Standorten werden
"Megashops" mit zehn Hebebühnen und jeweils einer Million Euro Umsatz
eingerichtet. Potenzial dafür wäre durchaus vorhanden, meint Dörr:
Immerhin arbeite man "10 bis 15 Prozent" unter dem Preisniveau von
Markenbetrieben, was für einen steten Zustrom neuer Kunden sorge.
Markennetze im Visier
"Die Vertragswerkstätten sind unsere Hauptwettbewerber", sagt Dörr,
der den Vergleich mit so manch anderer Serviceketten oder gar den
"Pfuschern" nicht gerne hört. Längst mache man mehr, als am Auspuff
und anderen Verschleißteilen herumzuschrauben. Sogar Wartungen nach
Herstellervorgaben seien angedacht. All dashabe dazu beigetragen,
dass das Durchschnittsalter der Kundenfahrzeuge in den vergangen
Jahren von 13 auf 6,5 Jahre gesunken ist.
"Unser wichtigstes Kapital sind aber die Mitarbeiter", so Dörr, der
auf eine durchschnittliche Firmenzugehörigkeit von über 10 Jahren,
eigene Lehrlingsausbildung und einen außergewöhnlich hohen
Schulungsaufwand verweist. Reicht das, um sich am immer härter
werdenden Markt langfristig zu behaupten? Dörr jedenfalls ist
zuversichtlich, damit die aus derHörfunkwerbung bekannte Frage
"Midas, Midas, wie machen denn die das?" zukunftssicher zu
beantworten.