Die Frage, was es denn brauche, um erfolgreich E-Autos verkaufen zu können, beantworten Händler, welche die Transformation bereits umsetzen, praktisch unisono mit: Der Verkaufsberater muss selbst (auch) ein Elektroauto fahren, die Sprache der E-Fahrer sprechen und darf auch beim Drumherum – Ladekarten-Anbieter, Tarifdschungel, Wallbox, Typ 2, Überschussladen, Förderungenlandschaft, … – nicht außer Tritt kommen.

Neben den ohnehin reichlichen Produkt-Informationen rund um das Fahrzeug selbst ist das eine Menge Stoff zum Lernen. Da ist es keine Überraschung, dass so mancher Händler gleich den anderen Weg geht und sich als Verkäufer junge, interessierte Elektro-Begeisterte für den Schauraum – oder den Pop-up-Store im Einkaufszentrum – holt, anstatt die erfahrenen Sales-Personen „umzuschulen“.

Wissen für die New Mobility

Dabei gibt es für eine solche Schulung durchaus Angebote, die einigermaßen kompakt und im zeitlich vertretbaren Rahmen den Überblick über das Ökosystem Elektromobilität vermitteln können – angefangen von den politischen Rahmenbedingungen über die Fördersituation und steuerliche Aspekte bis hin zur Antriebs- und Ladetechnik oder fundierten Effizienz-Analysen. 

E-Mob-Train, ein Online-Fernkurs mit zwei Tagen optionalen Präsenzvortrags an der Donau Universität in Krems, bildet ein solches Angebot. Anbieter Herry Consult wendet sich an Mitarbeiter von Firmen mit großen Fuhrparks, Energieversorgern und Betrieben der Kfz-Branche, welche sich für ein Engagement in Sachen E-Mobilität mit dem nötigen Grundlagenwissen ausrüsten wollen. Die Ausbildung insgesamt ist in 5 Module gegliedert, die jene Bereiche abdeckt, mit denen sich Mitarbeiter von Kfz-Betrieben mehr und mehr auskennen müssen, um Kunden, die sich für E-Mobilität interessieren, optimal beraten zu können. 

Auch die Gelegenheit, sich mit anderen Kursteilnehmern zu vernetzen und deren Blickwinkel auf die E-Mobilität kennenzulernen, ist wertvoll.

„E-Mob-Train gibt es seit 2014“, erzählt der Geschäftsführer des Anbieters Herry Consult, Markus Schuster, der Kursus wird in Kooperation mit einigen Partnern, etwa der Initiative „e-mobil in niederösterreich“ organisiert. „Über 540 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben den Kurs bisher absolviert, etwa ein Zehntel davon kommt aus der Autobranche.“ 

Neue Technik, bewährte Manieren 

Besonderes Augenmerk kommt der Aktualität der vermittelten Inhalte zu, unter den Vortragenden an den beiden Präsenztagen 2024 waren Praktiker von namhaften Ladesäulen-Herstellern ebenso wie ein Steuerexperte und Vertreter des Umweltbundesamtes als Referenten zur aktuellen Fördersituation und erwarteten politischen Entwicklungen.

Dass für die „guten, alten“ Verkäufertugenden weiterhin Bedarf besteht, bestätigen die für dieses Heft befragten Unternehmerinnen und Unternehmer ebenso. Neue Technologie und Oldschool-Mindset schließen einander augenscheinlich nicht aus, sondern ergänzen einander sogar. Die erfolgreiche China-Marke setzt auf den Familienbetrieb als Vertrauensfaktor im Mobilitätswandel. Und von mehr als einem E-Autounternehmer hörten wir das, was wir als heilige Dreifaltigkeit des Business bezeichnen wollen, sozusagen die Grundvoraussetzung für eine gute Kundenbeziehung: „Ans Telefon gehen, jedenfalls zurückrufen, Wort halten!“ 

Wenn Sie mehr von der Sonderausgabe lesen wollen, dann finden Sie hier das E-Paper oder hier die Rubrik "Willkommen im E-Autohaus".