Natürlich gibt es Unterschiede zwischen dem deutschen – der Grundlage des DAT Reports – und dem österreichischen Markt, dennoch können Trends abgeleitet und Motivlagen ermittelt werden.

Offline- und Online-Informationsquellen

So zeigt sich bei den Informationsquellen, dass 2024 99 Prozent vor dem Gebrauchtwagenkauf zumindest eine Offline-Quelle (Gespräche, Probefahrt, Händlerbesuch etc.) und 91 Prozent mindestens eine Online-Quelle bemüht haben. Bei Letzeren gab es zwar auf Jahressicht einen kleinen Rückgang, „es blieb dennoch ein zentraler Bestandteil der Customer Journey“, so der DAT Report. 27 Prozent aller Gebrauchtwagenkäufer machten sich im Vorfeld auf Online-Plattformen schlau, auch hier gab es einen Rückgang, und zwar um 3 Prozentpunkte. Im Schnitt hat die Hälfte das Internet lediglich zu Informationszwecken verwendet, 23 Prozent haben weder das Internet noch Gebrauchtwagenbörsen in Anspruch genommen.

Die Rolle des Fachhandels

Der Markenhandel konnte beim Gebrauchtwagenkauf auf Jahressicht seinen Marktanteil auf 42 Prozent (2023: 37 Prozent) steigern, was auch auf das gestiegene Angebot zurückzuführen ist. Parallel dazu haben sich 2024 die Inzahlungnahmequote und der freie Verkauf an den Handel erhöht. Mit 34 Prozent Marktanteil blieb der freie Handel auf einem konstanten Niveau. Der Privatmarkt, der für den Käufer weder Gewährleistung noch Garantien bietet, ist hingegen auf ein Allzeittief von 24 Prozent gefallen. Das wiederum kann mit der längeren Behaltedauer der Fahrzeuge in Zusammenhang gebracht werden.

Der direkte Kontakt zum Händler ist 2024 also wieder enger geworden. Die Stammkunden-Quote betrug im Vorjahr im Markenhandel 35 Prozent und im freien Handel 25 Prozent, weitere Leistungen vor Ort (Werkstatt, Zubehör etc.) haben 82 Prozent (Markenhandel) bzw. 29 Prozent (freier Handel) in Anspruch genommen. Die Empfehlungsquote für den Händler lag im Marken- bei 94 Prozent und im freien Segment bei 83 Prozent. Die Gebrauchtwagenkäufer haben auch weniger verschiedene Händler aufgesucht. 37 Prozent jener, die im Markenhandel fündig wurden, hatten nur mit einem einzigen Händler Kontakt. Drei oder mehr Händler aus dem Markensegment haben laut DAT Report 20 Prozent (2023: 29 Prozent) aufgesucht. Im freien Handel wurden mehrheitlich (59 Prozent) zwei Händler aufgesucht, 16 Prozent (2023: 29 Prozent) wurden bei einem Händler fündig.

„Sympathisches Personal“ ist gefragt

Die Gründe, den Fachhandel auf der Suche nach einem gebrauchten Gefährt aufzusuchen, variieren zwischen Käufern des Marken- bzw. des freien Handels. Käufer im Markenhandel nannten die „Möglichkeit zur Probefahrt“ als Hauptmotiv, gefolgt von „attraktives Sortiment“, „gute Betreuung/Beratung“, „sympathisches Personal“ sowie „gutes Inzahlungsnahmeangebot“. Im freien Markt sind den Käufern besonders die Kriterien „sympathisches Personal“, gefolgt von „gute Betreuung/Beratung“, „gute Lage/Nähe zum Wohnort“, „attraktives Sortiment“ sowie „Empfehlung von Freunden/Bekannten/Familie“ wichtig.

Gebrauchtwagengarantien spielen vorrangig im Markenhandel eine Rolle, 90 Prozent (2023: 87 Prozent) der Käufer haben 2024 eine entsprechende Absicherung abgeschlossen. Im freien Handel lag die Quote bei lediglich 34 Prozent (2023: 48 Prozent). Service- oder Wartungsverträge haben nur 8 Prozent aller Käufer abgeschlossen.