Was tut man nach einem Arbeitstag, wenn die Kinder im Träumeland sind? Der eine setzt sich vor den Fernseher, der andere geht ins Fitness-Studio, der dritte ist im Wirtshaus. Und Andreas Leodolter, Inhaber einiger Mehrmarken-Autohäuser (Auto Ebner) südlich von Wien? Er verbringt so manchen Abend vor dem Laptop, gemeinsam mit seiner Frau. Es ist die Sammel-Leidenschaft, die die beiden antreibt – und das Resultat ist beeindruckend, auch wenn die Halle in Felixdorf nicht öffentlich zugänglich ist.

Begonnen hat es in jungen Jahren – mit einem roten Kadett C SR: „Den haben meine Eltern 1973 gekauft und ich habe ihn schon sehr jung übernommen: Seit 1985 steht er in der Garage“, erzählt Leodolter. Nun genießt er den Ruhestand direkt neben dem ältesten Stück im hinteren Eck der Halle, einem Kadett A aus dem Jahr 1962, erworben von Opel Classics in Deutschland. „Ich habe alle Modelle seit dem Jahr 1970, die älteren Fahrzeuge interessieren mich weniger.“ All diese Autos haben nun ihre Heimat gefunden: Die Halle neben bzw. vis a vis von Auto Ebner in Felixdorf ist – nach gut zwei Jahren Planungsarbeiten – seit Juni fertig. Wenn sich das Tor öffnet, erschließt sich dem Betrachter eine andere Welt: Fein säuberlich stehen sie da, die 62 Modelle der Marke Opel. 

Doch ist das wirklich alles, was seit 1970 bei Opel von diversen Bändern lief, Herr Leodolter? „Die einzigen Autos, die mir fehlen, sind ein Ascona A und ein Manta A GT/E: „Natürlich könnte ich auch die schon haben. Doch ich kaufe nur solche, die lupenrein sind. Ich brauche die beste Ausstattung.“

Nur ein kurzer Einblick: Da wären ein Senator, ein bei einem Opel-Händler „vergessener“ und von den Erben entdeckter Monza A GSE mit 172 Kilometern. Ein Manta GSi-Sondermodell in Gold, ein Lotus Omega A als „Neuwagen“ mit nur 182 Kilometern, ein aus Japan importierter Astra GSi mit 5.000 Kilometern am Tacho. „Wenn ich ein schöneres Modell finde, wird das andere verkauft.“ 

Sammlung wird laufend erweitert

Im Schnitt kommen etwa 5 Fahrzeuge pro Jahr dazu: „Wenn das Auto nicht im Top-Zustand ist, kaufe ich es nicht.“ Draußen, vor der Halle, stehen noch ein paar „Teilespender“, und in der Halle nebenan überraschen außer zwei Fremdfabrikaten mit dem Stern auch noch einige Sportmodelle der anderen im Hause Ebner angebotenen Marken – also zum Beispiel alle Hyundai N-Modelle, Renault Megane RS Trophy R, Saab 9.3 Turbo X oder Toyota Corolla GR. Insgesamt sind es 81 Stück.

Und auch noch weitere Schätze sind zu finden: Jeweils ein Stück der Motoren und Getriebe, die in Wien-Aspern gefertigt wurden, alle Schautafeln aus diesem Werk. Und von den beiden letzten „echten“ Opel, dem Insignia B und dem Cascada, hat sich Ebner auch einige Stück beiseitegestellt. Man kann ja nie wissen, wofür man die einmal braucht …