Haben Sie mit einem derartigen Erfolg gerechnet?

Jürgen Höller: Wir haben einen engen Kontakt zur Händlerschaft und hatten ein gutes Gefühl: Wir sind langfristig ausgerichtet, und da ist die Zufriedenheit unserer Händler eine unserer wichtigsten KPIs. Daher freue ich mich riesig.  

Enttäuscht, dass es nicht für den Gesamtsieg gereicht hat?

Höller: Für mich ist die Note wichtiger als die Platzierung, da konnten wir unser hohes Niveau halten: Für uns ist das Händlernetz der wertvollste immaterielle Vermögenswert, den sieht man in keiner Bilanz. Man muss tagtäglich so agieren, dass man diesen Wert langfristig erhält und die neuen Händler gut integriert.

Beim Neuwagenverkauf erwarten für die kommenden 12 Monate 40 Prozent Ihrer Händler einen Rückgang, aber nur 13 Prozent eine Steigerung. Warum?

Höller: Wir liegen aktuell bei den Kaufverträgen um mehr als 50 Prozent über dem Vorjahr: Als die Umfrage durchgeführt wurde, hatten die Händler noch nicht jene Informationen, die ich ihnen Mitte September bei der Händlertagung gegeben habe, also dass der Colt schon ab 14.990 und der ASX ab 19.990 Euro angeboten wird. Wenn man den auslaufenden Space Star mitrechnet, bei dem wir uns umfangreich bevorratet haben, haben wir damit drei Fahrzeuge unter 20.000 Euro.

Wie sehen Sie die Rolle als Importeur?

Höller: Wir als Importeur sind der Kaugummi, der Puffer zwischen Hersteller und Händlern: Manche Themen kann man nicht abpuffern, versucht aber, das Beste für beide Seiten herauszuholen. Seit Mitsubishi Europe im April ein Kennzahlensystem eingeführt hat, ist Österreich immer der bestperformende Importeur. Wenn wir etwas sagen, dann hört man uns bis Japan.

Warum besiegt Mitsubishi im After Sales alle anderen Marken?

Höller: Zwei von drei Außendienstmitarbeitern sind über 20 Jahre mit dabei, und der dritte ist genauso gut. Das sind alles Tüftler, die immer erreichbar sind. Unserem umfangreichen Außendienst, auch in allen anderen Bereichen, gebührt mindestens ein ebenso großer Anteil wie dem übrigen Team. Und wir leisten uns ein Logistikzentrum, das qualitativ einen großen Mehrwert bietet. Wenn Händler bis 15 Uhr einen Teil bestellen, dann liegt er in der Früh in der Werkstätte – in ganz Österreich. Gefragte Serviceteile wie Luftfilter stocken wir automatisch nach, weil wir wissen, wie viel ein Werkstattpartner braucht: Wenn es doch zu viel ist, gibt es einmal jährlich ein Rückgaberecht. Und wir haben mit dem Teilezentrum in Wien eine Pufferfunktion, wenn wir merken, dass gewisse Teile schlechter lieferbar sind.

Die Umsatzrendite der nächsten 12 Monate sehen die Partner nicht so rosig: -33, das ist Platz 14 unter den 25 Marken.

Höller: Hier habe ich erst Anfang Oktober im Rahmen der Outlander-Präsentation die Preise genannt: Bei den Spannen kehren wir zurück zu jenen, die die Händler von früher gewohnt sind.

 Platz 1 unter allen Herstellern erreicht Mitsubishi bei der Garantie- und Gewährleistungsabwicklung bei Neuwagen.

Höller: Das funktioniert super: Es gibt eine absolute Klarheit, was man einreichen kann. Wir haben dafür erst vor kurzem einen Preis von Mitsubishi Europe bekommen.

Auch der telefonische und digitale Support bei technischen Problemen der Fahrzeuge erreicht die Höchstnote.

Höller: Wir haben ein Telefonbuch im Händlerportal, wo alle Telefonnummern drinstehen. Und wir leisten uns Außendienstmitarbeiter im Vertrieb, für Teile und Winterkompletträder, für die Technik, für Händlersysteme und in der Finanzierung. Ist das ökonomisch? Auf den ersten Blick nicht, bei langfristiger Betrachtung aber sehr wohl.

Einen Nachholbedarf sehen die Händler hingegen bei den alternativen Antrieben.

Höller: Der Outlander, der schon bestellbar ist und im Februar/März 2025 zu uns kommt, ist mit seinem Plug-in-System eine absolute Innovation. Und die E-Mobilität wird vor Mitsubishi nicht Halt machen: Wir bekommen 2025 noch weitere Modelle.