Mit "einiger Wut im Bauch" hat Stellantis-CEO Carlos Tavares im Juni 2022 den europäischen Händlerverband ACEA verlassen. Damals hatte das EU-Parlament kurz zuvor entschieden, die Neuzulassungen von CO2-emittierenden Pkw ab 2035 zu untersagen. 

Änderung der E-Mobilität-Strategie?

Nun, nach gut zweieinhalb Jahren, wird Stellantis wieder Teil von ACEA, wie der Händlerverband mitteilte. Damit vollzieht der Konzern unter Leitung von Verwaltungspräsident John Elkann eine 180-Grad-Kehrtwende von der strategischen Entscheidung des entlassenen CEO Tavares.

Und diese Rückkehr könnte auch gleichbedeutend mit einem Schwenk in der E-Mobilitäts-Strategie des Konzerns sein. Denn Tavares war ein Verfechter des Aus für Verbrenner-Pkw ab 2035. Erst im September bekräftigt er die Kritik am Verband und warf ihm vor, sich ohne Not für ein massives Aufweichen des Verbrenner-Aus einzusetzen. 

"Wichtiger denn je, zusammenzuhalten"

Mit der nunmehrigen Rückkehr des Konzerns in den ACEA, dürfte auch die Strategie, mittelfristig ausschließlich auf E-Mobilität zu setzen, ein Ende finden. Der derzeitige Vorsitzende des ACEA, Renault-Vorstandschef Luca de Meo, begrüßt die Rückkehr von Stellantis: "Angesichts der beispiellosen Krise der Wettbewerbsfähigkeit in Europa und der gemeinsamen Notwendigkeit, die Herausforderungen der grünen Transformation zu meistern, ist es wichtiger denn je, zusammenzuhalten." Stellantis hat bisher keine Erklärung, warum man wieder zurückkehrt, abgegeben.