Dass der Golf in der Modellstatistik nach ein paar Jahren Pause wieder ganz vorn ist, war für manche Beobachter ein bisschen überraschend. Was sind die Gründe dafür?

Mag. Thomas Herndl: Das 50-Jahr-Jubiläum hat -einen immensen Punch gebracht und auch den Handel beflügelt. Das hat uns eine Verdoppelung der Stückzahlen gebracht, auf 6.678 Neuzulassungen zwischen Jänner und Juli, damit liegen wir um rund 127 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. 

Wird der Golf auch länger die Nummer 1 bleiben?

Herndl: Heuer auf jeden Fall. Der Golf war ja auch in den vergangenen Jahren stets unser wichtigstes Modell – und das wird er auch in Zukunft bleiben. Davon bin ich überzeugt. So wichtig die SUVs weiterhin sind, merken wir doch, dass auch die Hatchbacks zurückkommen. 

Wie sieht es bei den anderen Modellen aus? 

Herndl: Der Tiguan ist unser zweitwichtigstes Modell: Mit 2.871 Neuzulassungen in den ersten 7 Monaten konnte dieser gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 24,6 Prozent zulegen. Von den neuen Modellen ist auch der T-Cross sehr gut angelaufen, der Polo und der T-Roc sind aber ebenfalls auf gutem Niveau unterwegs. Der Passat hat frischen Wind in seine Klasse gebracht, obwohl dieses Segment eher rückläufig ist. 

Das sind ausschließlich Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren: Wie läuft es bei den E-Autos?

Herndl: Beim ID.7 Tourer ist der Verkaufsstart erfolgt: Er wurde sofort vom Markt angenommen. Vor allem Firmen reflektieren auf dieses Auto, da wir mit dem ID.7 Tourer mehr oder weniger als einziger Anbieter über einen elektrischen Mittelklasse-Kombi verfügen.

Machen wir einen Blick in die nahe Zukunft: Welche neuen Modelle kommen 2025 auf den Markt?

Herndl: Wichtig wird der Tayron, der seine Weltpremiere Mitte Oktober hat. Er wird den Tiguan Allspace ablösen. Für einen Siebensitzer gibt es immer Bedarf, vor allem weil dieses Auto auch jene Kunden des Sharan ansprechen soll, die das Auto wegen seiner 7 Sitze gekauft haben und nicht wegen des Vorsteuerabzugs. Die Markteinführung des Tayron ist in Österreich für das 1. Quartal 2025 geplant. 

Ab wann wird der ID.2 erhältlich sein?

Herndl: Wir zeigen den ID.2 im Jahr 2025 und gehen nun ebenfalls in diese kleinere Klasse. Damit wird auch der Elektroanteil wieder deutlich steigen. Man hat schon vor einigen Jahren beim e-up! gesehen, dass das funktioniert. Er war oft ein Zweitwagen, der elektrisch angetrieben wurde. Wahrscheinlich wird der ID.2 aber erst mit 2026 nach Österreich kommen.