„225/40 R18 ist eine zunehmend an Beliebtheit gewinnende Größe für Fahrzeuge der unteren Mittelklasse. Die 31 getesteten Modelle sind in sechs Premium-, elf Quality- und 14 Budget-Reifen aufgeteilt“, sagt ÖAMTC-Experte Steffan Kerbl. Insgesamt konnten alle Premium-Reifen das Ergebnis „gut“ für sich beanspruchen, ein „befriedigend“ wurde zehn Mal vergeben, außerdem gab es 4 „genügend“ und bemerkenswerte 11 „nicht genügend".
Die Premium-Reifen hätten in dieser Testrunde (siehe auch unten angefügtes PDF) insgesamt überzeugen können, wenn auch nicht auf ganzer Linie. Alle 6 Modelle dieser Klasse hätten ein Gesamtergebnis von „gut“ erreicht, wobei der Kleber Krisalp HP3 und der Nokian Tyres WR Snowproof P leichte Probleme auf winterlicher Fahrbahn gehabt hätten und in dieser Kategorie knapp am guten Ergebnis vorbei geschrammt wären. Der überzeugende Auftritt in der Kategorie Umweltbilanz, in der Laufleistung, Abrieb und Effizienz stark gewichtet werden, habe jedoch letztlich dafür gesorgt, dass alle 6 Kandidaten ein gutes Ergebnis erzielt hätten. Am besten habe der Goodyear UltraGrip Performance 3 abgeschnitten, den man getrost auch als den besten Allrounder der Testrunde bezeichnen könne – vor dem Michelin Pilot Alpin 5 und dem Bridgestone Blizzak 6 auf Platz 3.
Die Modelle des Segments „Quality-Reifen“ hätten etwas größere Probleme im diesjährigen Test gehabt: „3 der elf Produkte dieser Kategorie erreichten nur ein „genügend“ und somit keine Kaufempfehlung. Die übrigen 8 Quality-Reifen wurden immerhin mit „befriedigend“ bewertet, was sie zumindest für eine eingeschränkte Kaufempfehlung qualifiziert", so Kerbl.
Alle 11 Reifenmodelle, die nur die Bewertung „nicht genügend“ erhielten, hätten vor allem in der Kategorie Fahrsicherheit, die im Test am stärksten gewichtet werde, große Probleme. „Diese Reifen sind absolut nicht empfehlenswert und stellen ein echtes Sicherheitsrisiko dar. Auffallend war diesmal, dass alle diese 11 Reifenmodelle aus dem Budget-Segment stammen. Wobei man der Vollständigkeit halber auch erwähnen muss, dass zwei Budget-Reifen zumindest das Ergebnis „befriedigend“ erreichen konnten – also leichte Schwächen aufwiesen, für Wenigfahrer aber dennoch eine akzeptable Alternative sein könnten“, sagt Kerbl.
Besonders negativ aufgefallen sei der Syron Everest 2, der laut Kerbl dem klassischen Zielkonflikt der Winterreifen zum Opfer fällt: „Einerseits erzielt er das beste Ergebnis auf winterlicher Fahrbahn, andererseits ist er auf trockener und nasser Fahrbahn nahezu unbrauchbar und gefährdet damit stark die Fahrsicherheit. Das sorgt letztlich auch dafür, dass er das schlechteste Ergebnis des gesamten Feldes erzielt hat.“
Weit auseinander gehe die Leistungsschere beim Bremstest auf nasser Fahrbahn: Während der Goodyear-Reifen nach 31,7 Metern zum Stehen gekommen sei, habe der Syron Everest 47,1 Meter gebraucht – und damit immer noch rund 5 Meter mehr als der vorletzte Testkandidat. „Zur besseren Verdeutlichung können auch die Restgeschwindigkeiten betrachtet werden. Während der Goodyear schon zum Stehen gekommen ist, hat man mit dem Evergreen noch 40 km/h und mit dem Syron sogar knapp 46 km/h auf dem Tacho. Ein Zusammenstoß bei solchen Geschwindigkeiten könnte drastische Folgen haben", so Kerbl.
Trotz der Ergebnisse dieser Testrunde lasse sich festhalten, dass man grundsätzlich nicht pauschal von der Preisklasse auf die Qualität der Reifen schließen solle. Auch vermeintlich günstigere Modelle könnten immer wieder mit zufriedenstellenden Leistungen aufwarten und sich somit einen Platz unter den empfehlenswerten Reifen sichern, meint Kerbl.