Seit Anfang November kann der Sprit aus erneuerbaren Rohstoffen an ausgewählten Autobahntankstellen in Österreich von Bus- und Lkw-Lenkern als direkter Ersatz für Dieselkraftstoff gezapft werden. Den Startschuss bildeten die drei Standorte Aistersheim, Flachau/Tauernalm und Gries am Brenner, die restlichen sollten bis Jahresende verfügbar sein. Je nach Akzeptanz und Nachfrage könnten weitere Standorte im bp-Tankstellennetz folgen. „Wir freuen uns, bp bioenergy HVO an den wichtigsten Autobahnen unseres Landes anbieten zu können“, verweist Melanie Milchram-Pinter, Geschäftsführerin von bp Österreich, auf den neuen Kraftstoff, der direkt von Lkw- und Busfahrern genutzt werden kann, um auf einfache Art und Weise CO2-Emissionen im Verkehr zu senken.
85 Prozent weniger CO2-Emissionen
Hinter dem Kürzel HVO verbergen sich hydrierte Pflanzenöle (Hydrotreated Vegetable Oil), die aus erneuerbaren Rohstoffen, wie zum Beispiel gebrauchtem Speiseöl, hergestellt werden. Für bp bio-energy HVO weist das Unternehmen eine Well-to-Wheel-Einsparung von mindestens 85 Prozent der CO2-Emissionen im Vergleich zu rein fossilem Diesel auf. Der Kraftstoff kann in allen Motoren, die für den Einsatz von Dieseltreibstoffen nach EN 15940 zugelassen sind, verwendet werden.
Vonseiten der Fahrzeughersteller wird betont, dass HVO auch für Pkws eine sinnvolle Alternative sein könnte, bp will hier aber vorerst auf das Lkw--Segment fokussieren. „Insgesamt erwarten wir für die Zukunft, dass es branchenweit ein breites Angebot an Treibstoffen sowie E-Ladeangeboten für die gesamte Fahrzeugflotte geben wird“, teilt die Österreich-Geschäftsführerin mit. CO2-ärmere Kraftstoffe und HVO werden vorrangig als Lösungsansatz für die Emissionsreduktion im Transportsektor ins Spiel gebracht. Dazu passt auch der Umstand, das HVO von immer mehr Lkw-Herstellern Freigaben erhält.
Mit spezieller Formel gegen Ablagerungen
Der mancherorts vorhandenen Unsicherheit im Umgang mit erneuerbaren Kraftstoffen hinsichtlich möglicher Ablagerungen im Motor begegnet bp mit der „Active Technology“-Formel, die Bestandteil in allen Treibstoffen des Energieunternehmens ist. „Sie wurde entwickelt, um schädliche Ablagerungen im Motor zu entfernen und deren Entstehung zu verhindern – das gilt auch für bp bioenergy HVO“, erklärt Milchram-Pinter. Dadurch könne das Risiko eines Ausfalls kritischer Motorkomponenten bei fortlaufender Nutzung verhindert -werden, heißt es weiter.
bp setzt für die Zukunft auf einen Energiemix aus verschiedenen emissionsärmeren Lösungen. Dazu zählt der Ausbau der E-Ladeinfrastruktur für Pkws und Lkws ebenso wie die Investition in zusätzliche HVO-Pilotprojekte. Bioenergie ist eines der fünf bp-Wachstumsfelder neben Ladeinfrastruktur, Convenience, Wasserstoff und erneuerbarer Energie.