A&W: Spüren Sie als führende Premium-Marke einen Trend zu günstigeren Reifen?
Steinberger: Die Entwicklung ist nicht wegzuleugnen, aber man muss sie differenziert betrachten. Wir sehen: Wenn der Händler hinter dem Qualitätsprodukt steht und das auch argumentiert, funktioniert die Vermarktung von Premium-Reifen weiterhin gut.
Bei Michelin haben wir den Vorteil, dass wir vor allem bei Vielfahrern unverändert punkten, weil wir auf die Kilometer-Leistung gerechnet nachweislich günstiger sind. Unsere Reifen halten nicht nur länger, mit Long-Lasting-Performance behalten sie bis zur Mindestprofiltiefe ihre volle Leistung. Und das entwickeln wir noch weiter. So haben wir für das Winterreifengeschäft hohe Erwartungen vom neuen Alpin 7. Hier verändert sich die Gummimischung, der Reifen wird bei abgefahrenem Zustand weicher, die Rille wird breiter. Damit bleibt der Grip erhalten.
Wie sieht das Michelin-Händlernetz aus?
Steinberger: Das Händlernetz in Österreich ist breit aufgestellt und stabil. Ich sehe auch gute Chancen für den österreichischen Großhandel, der ja eher regional aufgestellt ist, aber seinen Markt gut kennt. Wir setzen voll auf den regionalen Handel, wollen miteinander den österreichischen Markt betreuen.
Was spricht für die Zusammenarbeit mit Michelin?
Steinberger: Wir sind ein zuverlässiger Partner, berechenbar und definitiv an langfristiger Zusammenarbeit interessiert. Wir verfügen über eine Mannschaft, auf die ich stolz bin. Wir haben ein sehr engagiertes Team bei den Händlern vor Ort, die auch Ideen und Lösungen entscheiden können und dürfen. Die Anforderungen sind individuell und dafür brauchen wir individuelle Lösungen.
Natürlich spricht die Qualität unserer Produkte für uns, daran rüttelt keiner. Um die Vorteile zum Konsumenten zu bringen, machen wir Info-Treffs bei den Betrieben vor Ort, wo wir die wichtigsten Argumente besprechen, damit der Mitarbeiter am Verkaufs-pult diese auf der Zunge hat. Produkte, mit denen ich mich auskenne, verkaufe ich lieber.