In unseren letzten Branchen-Analysen hat sich die Abkopplung des Betriebsergebnisses von den Stückzahlen weiter bestätigt. Die betriebswirtschaftliche Situation ist also nicht mehr direkt von der Zahl der verkauften Reifen abhängig. Damit sind Sell-out-Zahlen für uns nicht mehr der entscheidendste Wert. Immer wichtiger werden die richtige Kalkulation der Dienstleistungspreise und der Kfz-Service. 
Auch bei der Einlagerung sehen wir noch ein weiteres Wachstum, obwohl der Anteil an Ganzjahres-Reifen steigt. Laut der BRV-Reifenstudie 2025 werden noch fast zwei Drittel aller Reifen privat eingelagert. Durch größere und schwerere Reifen und die Bequemlichkeit des Kunden steigt der Bedarf an Einlagerung stärker, als er durch All-Season zurückgeht.

Kosten selbstbewusst weitergeben

Für den Betriebserfolg ist es entscheidend, die Dienstleistung sauber zu kalkulieren und die Kosten selbstbewusst weiterzugeben. Zudem empfehlen wir eine separate Verrechnung der Dienstleistungen in eigenen Positionen auf der Rechnung. Ein Beispiel ist die Entsorgung: Wird diese pauschal mitverrechnet, ist es deutlich schwieriger, Erhöhungen an den Kunden weiterzugeben und zu argumentieren. Eine getrennte Auflistung sorgt für mehr Transparenz beim Kunden, zudem macht sich der Unternehmer konkreter Gedanken darüber.

Reifenhandel geht in Richtung Kfz-Service

Nicht zuletzt sehen wir, dass der Reifenhandel immer stärker in Richtung Kfz-Service geht. Bei unseren Mitgliedern, die schwerpunktmäßig mit Consumer-Reifen hantieren, kommen bereits jetzt bis zu 30 % des Umsatzes aus Ersatzteile-Teilen und Arbeitszeit in diesem Bereich. Hier braucht es entsprechende Investitionen in die Werkstatt-Ausstattung und in die Ausbildung qualifizierter Mitarbeiter, die man entsprechend entlohnen muss.